Wahl-Komplott-Bericht wirft neues Licht auf den Mord an Benazir Bhutto
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Islamabad (Pakistan), 03.01.2008 – Nach dem tödlichen Anschlag auf die ehemalige pakistanische Ministerpräsidentin Benazir Bhutto veröffentlichte ein Mitarbeiter der Politikerin nun einen Bericht, der schwerwiegende Vorwürfe gegen die Regierung enthält.
Benazir Bhutto hatte ein Treffen mit den zwei US-Senatoren Patrick Kennedy und Arlen Specter vereinbart, das sie kurz nach der für sie tödlichen Wahlveranstaltung hatte wahrnehmen wollen. Bhutto wollte einen 160-seitigen Bericht über geplante Wahl-Manipulationsversuche von Seiten der pakistanischen Regierung an die Senatoren übergeben, so ein Mitarbeiter Bhuttos, der nun eine Kopie des Berichts veröffentlichte. Außerdem sei eine Pressekonferenz geplant gewesen, in der die Inhalte des Berichts der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Der Bericht beruft sich dabei auf Insiderquellen aus dem pakistanischen Militär, der Polizei und den Geheimdiensten.
Laut diesem Bericht seien neunzig Prozent der amerikanischen Hilfsgelder zur Terrorbekämpfung in die Überwachung der Opposition geflossen. Zudem habe die Regierung geplant, in starken Oppositions-Wahlbezirken für Krawalle in den Wahllokalen zu sorgen, um dort die Stimmabgabe für mehrere Stunden zu unterbrechen. Auch ein direkter Angriff des Geheimdienstes auf die Computer der Wahlkommission sei geplant gewesen, so Senator Latif Khosa, Mitglied in der pakistanischen Volkspartei Bhuttos, PPP. Ein Sprecher Musharrafs wies die Anschuldigungen als „lächerlich“ zurück.
Ob eine direkte Verbindung zwischen der geplanten Veröffentlichung des Berichts und dem Anschlag auf Bhutto besteht, ist bisher nicht bekannt. Medien in Indien, Bangladesch und Pakistan berichten jedoch, dass der pensionierte Brigadegeneral Ejaz Shan in den geplanten Wahlkomplott eingebunden sei, einer jener Funktionäre, dem Bhutto öffentlich ein Interesse an ihrem Tod unterstellte.
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Quellen
- sueddeutsche.de: „Komplott-Bericht sorgt für Aufsehen“ (02.01.2008, 12:37 Uhr)