Vorwahlen in weiteren US-Bundesstaaten standen an

Veröffentlicht: 12:53, 13. Feb. 2008 (CET)
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Richmond / Annapolis / Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 13.02.2008 – Am gestrigen Dienstag sollten in den Vereinigten Staaten von Amerika drei weitere Vorwahlen bezüglich der Präsidentenwahl 2008 stattfinden. Dabei sollte in den Staaten Virginia, Maryland und in der Hauptstadt Washington gewählt werden.

Diese drei Wahlen werden in den USA oft zusammenfassend als „Potomac primaries“ bezeichnet, in Anspielung an den Potomac-Fluss, der alle drei Gebiete durchfließt.

In Virginia sah es dabei aus demokratischer Sicht so aus, als hätte Barack Obama die besseren Chancen auf einen Triumph. So lag er in den Umfragen der letzten Tage stets cirka 15 Prozent vor seiner innerparteilichen Konkurrentin Hillary Clinton. Deren Wahlkampfteam bemühte sich bereits im Vorfeld, diese Situation zu relativieren. So wird Howard Wolfson, Kommunikations-Chef von Clintons Wahlkampfteam, in der Los Angeles Times zitiert, Virginia sei „ein Staat […] unter anderen, wo Senator Obama Vorteile“ habe. Dies habe man schon lange einkalkuliert. Auffallend ist jedoch insbesondere in Virginia, welch große Gewinne Obama in den letzten Monaten in einigen Teilen des Landes erzielen konnte - letztes Jahr war es noch Clinton, die zweistellig führte.

Obama, der bereits am Wochenende vier Vorwahlen in Maine, Lousiana, Nebraska und Washington (hier ist der Bundesstaat Washington im Westen des Landes gemeint, heute wird in der gleichnamigen Hauptstadt im Osten gewählt) gewann, wurde auch in den anderen Wahlen heute favorisiert.

So auch in Maryland, wo es um 99 demokratische Parteidelegierte geht (im Gegensatz zu 101 in Virginia). Dort wird eine äußerst hohe Wahlbeteiligung erwartet, diese könnte sogar 40 Prozent übersteigen. Bei den Präsidentenwahlen 2000 lag sie noch bei 35 Prozent, 2004 gar nur bei 27 Prozent. Gründe dafür werden in dem erhöhten Medieninteresse gesehen, das wiederum durch das enge Rennen von Clinton und Obama gestützt wird. Aber auch gute Wetterbedingungen dürften eine Rolle spielen.

Aufgrund der eher schlechten Aussichten Clintons bei diesen Wahlen sehen Beobachter ihr Interesse schon bei den Wahlen in Texas, Ohio und Pennsylvania. So sagte Clinton laut bbc.co.uk, sie sei bezüglich Ohio und Texas sehr zuversichtlich, da sie wisse, dass diese Staaten einen breiten Wählerkreis repräsentierten.

Dagegen betonte zum Beispiel Jonathan Chait von der Polit-Zeitschrift „The New Republic“, die als Organ der linksgerichteten Intellektuellen gilt, selbst wenn Clinton in all diesen drei Staaten die Wahlen gewinne, werde es ihr trotzdem nicht gelingen, die Gewinne, die Obama bis dahin gemacht haben werde, aufzuholen.

Auf Seiten der Republikaner, die morgen wählen werden, wurde erwartet, dass John McCain alle drei Wahlen gewinnen kann. Als ein ernstzunehmender anderer Kandidat gilt in dieser Hinsicht noch der sehr konservative Mike Huckabee, der zuletzt Vorwahlen in Kansas und Louisiana gewinnen konnte, was seiner Kampagne nach Niederlagen gegen McCain in anderen Staaten wieder einen Schub geben konnte.

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Quellen