Vorstand von UNICEF-Deutschland komplett zurückgetreten
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Köln (Deutschland), 03.04.2008 – Der kommissarische Vorsitzende von UNICEF-Deutschland, Reinhard Schlagintweit, erklärte heute in Köln den geschlossenen Rücktritt des Vorstandes der Kinderhilfsorganisation in Deutschland. Ein neuer Vorstand soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 10. April in Berlin gewählt werden.
Mit dem Rücktritt zog der Vorstand die Notbremse. Nach dem Rücktritt der ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden Heide Simonis Anfang Februar waren Vorwürfe gegen die Hilfsorganisation laut geworden, wonach Spendengelder verschwendet worden sein sollen. Im Zentrum der Kritik stand die Bezahlung überhöhter Honorare und Provisionen an externe Spendenwerber. Kurz nach Simonis hatte auch der hauptamtliche Geschäftsführer Dietrich Garlichs sein Amt zur Verfügung gestellt. Schlagintweit will den heutigen Schritt als „Signal für den Neuanfang bei UNICEF“ verstanden wissen. Man wolle „das Vertrauen der Spender zurückgewinnen und die weltweite Arbeit von UNICEF für Kinder und ihre Rechte wieder in den Blickpunkt zu rücken“. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hatte der Organisation im Februar das Spendensiegel entzogen, wodurch es Unicef erschwert wurde, weiterhin für Spenden zu werben. Nach Ansicht der DZI hatte UNICEF mit der Vergabe von Honoraren an Spendenwerber gegen DZI-Standards verstoßen.
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Quellen
- welt.de: „+++ Eilmeldung +++ Unicef-Vorstand tritt geschlossen zurück“ (03.04.2008, 13:44 Uhr)
- netzeitung.de: „Folge des Skandals: Kompletter Unicef-Vorstand hört auf“ (03.04.2008, 14:08 Uhr)
- unicef.de: „Terminankündigung: UNICEF-Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand“ (03.04.2008)
- netzeitung.de: „Krise bei Kinderhilfswerk: : Unicef Deutschland verliert Spendensiegel“ (20.02.2008)