Volvo und Vattenfall kooperieren beim Bau von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen

Veröffentlicht: 23:16, 6. Jun. 2009 (CEST)
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Göteborg (Schweden), 06.06.2009 – Mit Unterstützung der schwedischen Regierung soll die Kooperation der Volvo Car Corporation mit dem schwedischen Energieunternehmen Vattenfall bald zu greifbaren Ergebnissen bei der Entwicklung von Hybridfahrzeugen führen. Im Jahr 2012 sollen die ersten Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge auf den Markt kommen. Grundidee ist dabei die Ausstattung eines Dieselfahrzeugs mit einem zusätzlichen Elektromotor, der über einen Lithium-Ionen-Akkumulator gespeist wird. Dabei soll die Aufladung der Akkus über eine normale Wandsteckdose erfolgen können. Geplant sind künftig auch öffentlich zugängliche Aufladestationen ähnlich wie Tankstellen.

Die Kooperation des schwedischen Autobauers mit Vattenfall datiert vom April 2008, bei der Vattenfall für die Entwicklung der elektrischen Ladesysteme und die Logistik der Versorgung der Fahrzeuge mit elektrischer Energie verantwortlich zeichnet, während Volvo das Fahrzeug mit dem Verbrennungsmotor herstellt. Die Reichweite eines solchen Fahrzeuges in reinem Batteriebetrieb ist zwar noch begrenzt (zirka 50 Kilometer), soll aber ausreichen, um die durchschnittliche Entfernung eines Fahrzeugbesitzers von seinem Haus zu seinem Arbeitsplatz und zurück abdecken zu können, ohne die Batterie neu aufladen zu müssen. Für größere Entfernungen soll dann der Dieselmotor zugeschaltet werden. Die noch relativ hohen Kosten für die Batterie sollen sich durch die niedrigen Verbrauchskosten schnell amortisieren. Hinzu kommen die Vorteile durch eine Reduzierung umweltschädlicher Abgase insbesondere in den Städten. Ein Vattenfallsprecher rechnet mit einer Steigerung der Nachfrage nach elektrischer Energie in Schweden um sechs Prozent, wenn alle Autos in Schweden auf Hybridtechnologie umgestellt würden. Vattenfall will bei seiner Energieproduktion auf „saubere“ Energieträger setzen. Dazu zählt das Unternehmen neben der Windenergie auch die Kernenergie.

Volvo Automobile hat angekündigt, in den nächsten Jahren eine Milliarde Euro für Forschung und Entwicklung im Bereich der Hybridtechnik zu investieren. Bereits im laufenden Jahr soll der Testbetrieb für die neuen Hybridautos auf Basis des Volvo V70 anlaufen.

Die Entwicklungsplanung bei Volvo soll es zunächst ermöglichen, Autos zu produzieren, bei denen der Elektromotor den Grundbetrieb gewährleistet und ein Verbrennungsmotor unterstützend zuschaltbar ist. Später sind auch reine Elektroantriebe geplant.

Die schwedische Regierung unterstützt die Hybridpläne von Volvo vor dem Hintergrund ihres langfristigen Ziels, Schweden bis 2020 von Erdöl unabhängig zu machen. Die Zukunft des schwedischen Autobauers ist zurzeit unklar, weil der Eigentümer Ford die Marke abstoßen will.

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