Viele Tote bei Angriff auf Dogon-Dorf in Zentralmali

Veröffentlicht: 17:24, 11. Jun. 2019 (CEST)
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Bamako (Mali), 11.06.2019 – Mindestens 95 Bewohner des Dorfes Sobane bei Sangha in Zentralmali wurden bei einem nächtlichen Angriff auf das Dorf getötet, berichteten die Nachrichtenagentur Reuters und mehrere französische Medien. Der Bürgermeister des Dorfes sagte dem französischen Nachrichtensender France 24, dass die Angreifer in der Nacht zum Montag erst Behausungen angezündet und dann auf die fliehenden Bewohner geschossen hätten. Nach Angaben des malischen Verteidigungsministeriums werden noch mindestens 19 Personen vermisst.

Es ist unklar, wer für die Tat verantwortlich ist. In ethnischen Konflikten zwischen den Dogon und den Fulbe wurden in den letzten Monaten hunderte von Personen getötet. Außerdem sind der Norden und das Zentrum Malis Kampfgebiet mehrerer islamistischer Gruppierungen, die sich teilweise zum Islamischen Staat und teilweise zu al-Qaida bekennen. Im März war es zu einem schweren Angriff auf ein Dorf der Fulbe gekommen, bei dem mehr als 130 Bewohner getötet wurden.

Die Fulbe sind überwiegende nomadische Viehhirten. Ihnen wird vorgeworfen, mit islamistischen Terrorgruppen in Kontakt zu stehen. Die Dogon sind Jäger. Beide Ethnien stehen in Konflikt mit den Ackerbau betreibenden Bambara. Neben politischen und religiösen Gründen geht es in dem Konflikt auch um Wasser und Land.

Die Islamisten hatten 2012 die Kontrolle über Nordmali übernommen. Ein Jahr später schickte Frankreich Truppen zur Bekämpfung der Islamisten. An der danach installierten Friedensmission der Vereinten Nationen ist auch die deutsche Bundeswehr mit rund 1000 Soldaten beteiligt.


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  In der Wikipedia gibt es den weiterführenden Artikel „Konflikt in Nordmali (seit 2012)“.