Verstorbener Ralph Steinman erhält posthum den Medizin-Nobelpreis
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Oslo (Norwegen), 04.10.2011 – Erstmals in der Geschichte der Preisverleihungen wurde ein Nominierter posthum ausgezeichnet. Er erhielt zusammen mit den weiteren derzeit noch lebenden Preisträgern, dem Franzosen Jules A. Hoffmann und dem US-Amerikaner Bruce A. Beutler, für Arbeiten zum Immunsystem im Dezember den Nobelpreis für Medizin. Der Immunologe Ralph M. Steinman ist bereits vergangenen Freitag, am 30. September 2011, drei Tage vor der Bekanntgabe der Preisträger in Oslo, an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben. Das teilte die Rockefeller University in New York mit, wo Steinman zuletzt gearbeitet hatte.
Da eine Preisvergabe nach dem Tod nicht den Statuten entspricht, müsste dieser Preis dem Ralph M. Steinman wieder aberkannt werden. Die Mitglieder des Komitees entschieden sich am 3. Oktober 2011 jedoch, den Preis trotzdem zu verleihen, da ihnen der Tod Steinmans zum Zeitpunkt der Auswahl der diesjährigen Medizinnobelpreisträger noch nicht bekannt war. In einer Pressemitteilung äußerten sie sich wie folgt: „Die Regel soll verhindern, dass der Preis bewusst an Verstorbene verliehen wird.“ Dies sei hier jedoch nicht der Fall gewesen.
Quellen
- welt.de: „Medizin Nobelpreisträger ist tot“ (03.10.2011)
- focus.de: „Ralph M. Steinmann: Nobelpreis für einen Toten“ (03.10.2011)
- www.zeit.de: „Medizinnobelpreisträger: Ehrung für einen Toten“ (03.10.2011, 18:12 Uhr)