Vereinigtes Königreich überprüft seine Gleise
Artikelstatus: Fertig 17:03, 26. Feb. 2007 (CET) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
London (Vereinigtes Königreich), 26.02.2007 – Nach dem schweren Zugunglück im Nordwesten Großbritanniens überprüft das Unternehmen Network Rail, das den Gleiskörper betreibt, seit Sonntag sämtliche Gleise und zirka 700 Weichen im gesamten Schienennetz des Vereinigten Königreichs. Nach Aussagen eines Experten der Bahn könnten möglicherweise lose Schrauben an einer Weiche Auslöser des Unfalls gewesen ein.
Der hochmoderne Pendolino war mit einer Geschwindigkeit von 150 Stundenkilometern auf dem Weg von London nach Glasgow, als er gegen 20:15 Uhr Ortszeit am Freitagabend in der Nähe der Ortschaft Kendal in der Grafschaft Cumbria entgleiste. Alle neun Waggons stürzten um, einige fielen eine Böschung hinunter. Bei dem Unfall wurden mehr als 70 Personen, unter ihnen auch der Lokführer, verletzt, davon fünf sehr schwer. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, sind 22 Passagiere in ein Krankenhaus gebracht worden, wo eine ältere Frau in der Nacht zum Samstag an ihren Verletzungen gestorben ist. Die Rettungsarbeiten, an der sich Polizei, Feuerwehr und Rettungstrupps aus dem nahegelegenen „Lake District“ beteiligten, dauerten mehrere Stunden.
Nach Angaben des privaten Bahnunternehmens „Virgin Trains“ war an der Unglücksstelle eine Geschwindigkeit bis zu 200 Stundenkilometern erlaubt. Der Gründer von Virgin Trains, Richard Branson, sagte, der Pendolino sei „wie ein Panzer gebaut“. Hätte es sich nicht um ein neues Modell aus dem Jahr 2003 gehandelt, hätte es wesentlich mehr Tote und Verletzte gegeben.
Quellen
- Spiegel Online: „Moderner Passagierzug entgleist – viele Opfer“ (24.02.2007)
- Handelsblatt.com: „Schienendefekt womöglich am Zugunglück Schuld“ (25.02.2007 16:30 Uhr)
- n-tv.de: „Nach Zugunglück in England – Landesweite Gleisprüfungen“ (25.02.2007)