Vereinigte Staaten schießen iranische Drohne ab

Veröffentlicht: 22:53, 20. Jul. 2019 (CEST)
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Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 20.07.2019 – Das amphibische Angriffsschiff „USS Boxer“ hat am Donnerstag (18. Juli) in der Straße von Hormus eine iranische Drohne abgeschossen. Es habe sich um eine „verteidigende Maßnahme“ gehandelt, erklärte US-Präsident Donald Trump. „Es ist die jüngste von vielen provozierenden und feindlichen Aktionen des Irans gegen Schiffe, die in internationalen Gewässern operieren“, erklärte Trump. Die Drohne sei dem amerikanischen Kriegsschiff zu nahe gekommen – näher als 1000 Yards (914 m) – und habe das Schiff und die Sicherheit seiner Crew bedroht. Mehrere Aufrufe zum Rückzug der Drohne seien ignoriert worden, sagte der amerikanische Präsident. Man habe die Drohne „sofort zerstört“.

Die „USS Boxer“
Archivbild: James F. Bartels, US Navy

Das Pentagon veröffentlichte kurz nach Trumps Erklärung eine Stellungnahme: „Um ungefähr 10 Uhr vormittags Ortszeit war das Amphibienschiff USS Boxer dabei, eine geplante Fahrt durch die Straße von Hormus in [den Persischen Golf] durchzuführen.“ Gegenüber CNN sagte die Sprecherin des Pentagon, Cdr. Rebecca Rebarich, dass das Pentagon glaube, die Drohne sei iranischen Ursprungs.

Der Zwischenfall ist der jüngste einer Reihe von Zwischenfällen zwischen dem Iran und dem Westen. Im Juni war der Tanker „Front Altair“ nach Explosionen in Brand geraten, und auch auf der „Kokuka Courageous“ war es zu Explosionen gekommen. Dafür hatten die Vereinigten Staaten den Iran verantwortlich gemacht. Kurz später soll der Iran nach Angaben der amerikanischen Streitkräfte versucht haben, eine amerikanische Drohne abzuschießen. Das Pentagon beschuldigte den Iran, der erfolglose Abschussversuch habe eine Beobachtung des Angriffs auf die Tanker unmöglich gemacht. Anfang Juli hatte die britische Marine in der Straße von Gibraltar den iranischen Öltanker „Grace 1“ aufgebracht, der angeblich nach Syrien unterwegs gewesen sein soll. Eine Woche später, so sagt die britische Regierung, habe der Iran in der Straße von Hormus versucht, den unter britischer Flagge fahrenden Tanker „British Heritage“ zu blockieren.

Unklar sind noch die Umstände um den von iranischen Revolutionsgarden aufgebrachten Frachter „Riah“. Eigentümer des Schiffes ist nach Angaben der Website „Marine Traffic“ ein Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Diese will das Schiff nach Angaben ihrer Unternehmenssprecherin jedoch an ein anderes Unternehmen verkauft haben, welches das Schiff seinerseits weiterverkauft habe. Nach Angaben von WAM, der staatlichen Nachrichtenagentur der Vereinigten Arabischen Emirate, gehört das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff überhaupt keinem Unternehmen aus dem Golfstaat. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind einer der regionalen Gegenspieler Irans.

Nach Angaben des iranischen Fernsehens ist das Schiff am 14. Juli unweit der Insel Larak aufgebracht und in einen iranischen Hafen eskortiert wurden. Das 68 m lange Schiff habe Öl geschmuggelt. Die britische Regierung verlangte vom Iran, die Umstände aufzuklären. Das amerikanische Außenministerium fordert die sofortige Freigabe des Schiffes und seiner zwölfköpfigen Besatzung.

Das amerikanische Kriegsschiff „USS Boxer“ macht in Deutschland nicht zum ersten Mal Schlagzeilen: 2009 waren 200 Beamte der GSG 9 an Bord, um die Kaperung des deutschen Frachters „Hansa Stavanger“ durch somalische Piraten zu beenden. Die Befreiungsaktion wurde jedoch kurz vor Beginn abgebrochen, weil die Bundesregierung um die Sicherheit der Besatzung des Frachters fürchtete.


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