Vereinigte Staaten: Warum Computerspiele Männer süchtiger machen als Frauen

Veröffentlicht: 10:52, 5. Feb. 2008 (CET)
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Stanford (Vereinigte Staaten), 05.02.2008 – Wissenschaftler an der Stanford University haben herausgefunden, warum Männer eine größere Affinität zu Computerspielen aufweisen als Frauen. Es spielen mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen und die Suchtgefahr ist bei Männern zwei- bis dreimal höher. Im Journal of Psychiatric Research veröffentlichten die Wissenschaftler einen Artikel, der beschreibt, dass das Belohnungszentrum des männlichen Gehirns beim Spielen stärker aktiviert ist.

Das Belohnungszentrum im Gehirn löst bei Männern Spielsucht aus.

Getestet wurden jeweils elf Männer und Frauen zwischen 19 und 23 Jahren an einem eigens dafür entwickelten Strategie-Computerspiel. Während des Spiels wurde mit Kernspintomographie ihre Gehirnfunktion aufgezeichnet. Hierbei zeigte sich, dass Männer und Frauen unterschiedlich spielten: Männer erzielten im Spiel schneller einen strategischen Vorteil als Frauen. Dies begründeten die Wissenschaftler damit, dass Männer stärker erfolgsorientiert handeln als Frauen.

Die drei beteiligten Gehirnareale waren bei Männern stärker aktiviert als bei Frauen. Sie arbeiteten kooperativ und je enger die Kooperation war, desto größer war der Erfolg beim Spielen. Da das Belohnungszentrum auch für Glücksgefühle verantwortlich ist, sei es verständlich, dass Männer leidenschaftlicher und öfter Computerspiele konsumieren.

Allan Reiss, einer der Autoren, gibt jedoch an, dass dies bisher nur an einem Strategiespiel getestet wurde, in dem es um Raumgewinn geht. Männer fühlten sich hier stärker herausgefordert. Dieses Ergebnis lässt neue Erkenntnisse zur Menschheitsgeschichte zu.

Quellen