Verdankt Gaddafi seinen Fluchtmercedes Frankreich?
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Tripolis (Libyen), 20.09.2011 – Vor allem dank der Hilfe von Großbritannien und Frankreich haben die Rebellen in Libyen den Machthaber Muammar al-Gadaffi vertrieben. Dieser ist seit Wochen auf der Flucht, konnte bislang aber nicht aufgespürt werden. Wie die Daily Mail berichtet, soll der ehemalige Diktator in einem topmodernen Mercedes fliehen. Dieser sei nicht nur voller Kommunikationssysteme, sondern sei vor allem nicht aufspürbar. Pikant: Den Superwagen soll Gaddafi 2007 von der französischen Firma Amesys gekauft haben, einer Tochter des Technik-Konzerns Bull. Der damalige Innenminister Nicolas Sarkozy soll den Deal genehmigt haben. 2008 habe Gaddafi das Fahrzeug erhalten - zu diesem Zeitpunkt war Sarkozy bereits französischer Präsident.
Für den stolzen Preis von vier Millionen Euro soll der Mercedes ML SUV außerdem mögliche Gefahren selbstständig erkennen - dank dem "Shadow"-Programm von Amesys. Auf der Webseite der Firma werden die Funktionen des Programms gezeigt. Laut der französischen Internetzeitung Mediapart soll der Mercedes Teil eines ganzen Pakets für den ehemaligen libyschen Machthaber gewesen sein. Dazu gehörte angeblich auch eine Internet-Überwachung für seine eigenen Leute; das sogenannte Eagle-Programm - ebenfalls von Amesys. Der Deal sei von dem franco-libanesischen Waffenhändler Ziad Takieddine durchgeführt worden. Der steht momentan im Rahmen der Karachi-Affäre im Fokus der französischen Behörden.
Erst in der letzten Woche waren Sarkozy und der englische Premier David Cameron in Libyen, um die Übergangsregierung zu besuchen.
Quellen
Bearbeiten- Daily Mail: „'Gaddafi evading capture in a Mercedes 4x4 bristling with anti-tracking systems... and it was given to him by Nicolas Sarkozy'“ (19.09.2011)
- Die Welt: „Verhalf Sarkozy Gaddafi zu seinem Wunder-Mercedes?“ (19.09.2011)
- Mediapart: „The French-built stealth offroader that may be hiding Gaddafi“ (18.09.2011)
- Youtube - RT News: „Wheeler Dealer: 'Sarkozy sold getaway Mercedez to Gaddafi'“ (20.09.2011)
- Heise Online zur Karachi-Affäre: „Mit dem Geldkoffer zurück aus Tripolis“ (21.08.2011)