Unwetter im Rhein-Main-Gebiet löst Verkehrschaos aus

Veröffentlicht: 23:55, 21. Aug. 2019 (CEST)
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Frankfurt am Main (Deutschland), 21.08.2019 – Ein schweres Unwetter hat am Sonntagabend, 18. August, im Rhein-Main-Gebiet ein Verkehrschaos ausgelöst. Dächer wurden abgedeckt, Bäume umgerissen. Es kam zu Unterbrechungen des Bahnfernverkehrs zwischen Frankfurt und Würzburg sowie Frankfurt und Mannheim. Am Flughafen Frankfurt kam es zu Verzögerungen und Flugausfällen. Mehrere Bundesstraßen, darunter die Bundesstraße 486 zwischen Mörfelden und Langen, und Teile der Bundesautobahnen A5 und A45 waren durch umgestürzte Bäume blockiert.

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südosthessen teilte der Presse mit, es seien im Kreis Offenbach alleine während des Unwetters über 300 Notrufe eingegangen, im Kreisgebiet seien 21 Personen verletzt worden. Angaben über das Ausmaß der Unwetterschäden konnte die Polizei am 19. August noch nicht machen. Die Schäden durch Starkregen und Sturm seien immens. Die Offenbacher Berufsfeuerwehr gab an, sie sei zu über 1000 Einsätzen ausgerückt.

Manche Augenzeugen gaben an, zwischen Langen und Seligenstadt einen Tornado gesehen zu haben, doch der Deutsche Wetterdienst in Offenbach ist der Meinung, dass die Schäden durch eine Superzelle mit Downburst entstanden. „Alle Videos, die ich gesehen habe, sprechen für eine Superzelle“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Im benachbarten Landkreis Aschaffenburg rückte die Feuerwehr zu 96 Einsätzen aus.

Auslöser waren Unwetter mit schweren Sturmböen, Hagel und heftigem Starkregen, die von der Pfalz und aus Südhessen bis ins nördliche Unterfranken und in Richtung Thüringen zogen. Doch auch in benachbarten Regionen kam es zu Problemen, so etwa bei Roth in Mittelfranken. Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei waren hier 400 Reisende in einem ICE eingeschlossen, der wegen eines Oberleitungsschadens nicht weiterfahren konnte. Es dauerte Stunden, bis Feuerwehr und andere Helfer alle Reisenden in dem schwer zugänglichen Gelände aus dem Zug holen konnten.

Ein Blitzschlag in ein Stellwerk der Deutschen Bahn im hessischen Walldorf machte den direkten Bahnverkehr zwischen den Hauptbahnhöfen von Frankfurt am Main und Mannheim unmöglich. Die Züge wurden zunächst über Mainz-Bischofsheim nach Worms und von da nach Mannheim bzw. umgekehrt umgeleitet, dann war die Strecke auf der Main-Neckar-Bahn über Darmstadt wieder befahrbar. Die Umleitung führte im Fernverkehr zu einer Verspätung von etwa einer halben Stunde. Seit Mittwochmorgen, 21. August, verkehren alle Züge wieder nach Fahrplan.

Durch einen Blitzschlag getroffen wurde auch die Druckerei, in der die Frankfurter Allgemeine Zeitung hergestellt wird. Die Druckausgabe konnte deshalb am Montag nicht erscheinen.

Den Regionalverkehr zwischen Darmstadt und Frankfurt sowie zwischen Hanau und Aschaffenburg behindern umgestürzte Bäume und Oberleitungsschäden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Der Fernverkehr zwischen Frankfurt am Main und Würzburg wurde über Fulda umgeleitet. Hier kam es zu einer um 60 bis 100 Minuten längeren Fahrzeit.

Auf dem Frankfurter Flughafen soll die Abfertigung auf dem Vorfeld zum Schutze des Personals und der Reisenden vorübergehend unterbrochen worden sein, und einige ankommende Flüge wurden umgeleitet. Insgesamt fielen am Sonntagabend 41 Flüge aus, und acht ankommende Flüge mussten auf anderen Flughäfen landen.

Linksrheinisch war auch Mainz betroffen, insbesondere der Stadtteil Ebersheim, wo zwei Menschen von einem umgestürzten Baum eingezwängt waren. Die beiden Personen hatten Glück im Ungluck und erlitten nur leichte Verletzungen.


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