Unruhen wegen Erdölpreiserhöhungen: Regierung Jemens bleibt hart
Sanaa (Jemen), 22.07.2005 – Die jemenitische Regierung besteht auf der Erhöhung der Preise für Erdölprodukte und zeigte sich damit unbeeindruckt von den Protesten, die in den letzten Tagen nach Angaben der arabischen Nachrichtenagentur Aljazeera zu wenigstens 36 Toten geführt hatten.
Nach Angaben der regierenden PNC (Popular National Congress) waren 30 Menschen getötet oder verletzt worden. Einige Agenturen sprachen von 39 Toten (einschließlich Mitgliedern der Sicherheitskräfte) und 50 Verletzten. Die Unruhen in der Hauptstadt Sanaa haben sich inzwischen nach Aden, Hedida und anderen Städten ausgedehnt. Am Freitag Morgen hatten sich die Proteste jedoch etwas beruhigt. In einer Erklärung der Regierung wurden die Preiserhöhungen mit der Gefahr eines wachsenden Defizits im Staatshaushalt begründet. Die Oppositionsparteien haben den Dialog mit der Regierung solange unterbrochen bis diese eine Änderung ihrer „ungerechten Regierungsmaßnahmen“ in Betracht ziehen.
Jemen importiert ungefähr 60 Prozent des Dieselbedarfs und neun Prozent seines Benzins.
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Quellen
- Aljazeera.net: „„Protests fail to move Yemen ministers““ (in englischer Sprache) (22.07.2005)