Umfragewerte der Linkspartei bereiten den anderen Parteien Kopfzerbrechen
Frankfurt am Main (Deutschland), 20.07.2005 – Rund zehn Prozent nimmt die Linkspartei (bisher PDS) den anderen Parteien ab, so die von der FAZ in Auftrag gegebene Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach.
Auf Bundesebene würde die Linkspartei 9,2 Prozent erhalten, in den neuen Bundesländern könnte sie sogar mit 28,8 Prozent der Stimmen rechnen. Die Union liegt bei 45,2 Prozent, ihr wahrscheinlichster Koalitionspartner (FDP) bei acht Prozent. Zusammen erreichten sie also die absolute Mehrheit im Bundestag. Die SPD ist auf 26,4 Prozent gefallen, die Grünen blieben relativ konstant bei 8,2 Prozent. Beim „Koalitionspoker“ wird immer mal wieder eine große Koalition ins Spiel gebracht, insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Stärke der Linkspartei. Der Vorsitzende der Linkspartei, Lothar Bisky, hat allen Zahlenspielereien mit der Linkspartei als Koalitionspartei eines Linksbündnisses mit der SPD indessen eine Abfuhr erteilt. Eine Koalition mit den anderen Parteien schließe er aus.
Inzwischen wird in der CDU verstärkt darüber diskutiert, wie der Wahlkampf in Ostdeutschland zu gewinnen sei. In diesem Zusammenhang wird eine stärkere Präsenz der Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel gefordert.
In der SPD sollen jedoch keine „Sonderaktionen“ im Hinblick auf den Wahlkampf im Osten vorgesehen sein.
Das Allensbacher Institut untersuchte auch die Vertrauenswerte der Politiker und Staatsorgane. Danach konnte der Bundespräsident mit 70 Prozent eine außergewöhnliche hohe Quote erreichen (an zweiter Stelle hinter der Polizei mit 73 Prozent). Dagegen fällt der Wert der Bundesregierung mit 15 Prozent stark ab, er liegt sogar noch hinter dem niedrigen Wert des Bundestages mit 19 Prozent. Das geringste Vertrauen wird den Arbeitsämtern bescheinigt: nur sechs Prozent vertrauen dieser Behörde.