USA: Riesenchaos nach Blizzard im Mittleren Westen
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Chicago (Vereinigte Staaten), 04.02.2011 – Ein Blizzard im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten löste am Dienstag und Mittwoch (1. und 2. Februar) in weiten Teilen der Vereinigten Staaten chaotische Zustände aus. Zahlreiche Bundesstaaten waren betroffen, die Auswirkungen des Schneesturms reichten von Texas im Süden bis nach Neuengland und den kanadischen Seeprovinzen im Nordosten. Der Wetterdienst hat mitgeteilt, dass der Schneesturm einer der heftigsten seiner Art seit Jahrzehnten gewesen sei.
Mehr als elftausend Flüge fielen in den USA am Dienstag und Mittwoch aus, zahlreiche Flughäfen mussten geschlossen werden, darunter mit dem O’Hare International Airport in Chicago und dem Flughafen Dallas/Fort Worth zwei der größten Flughäfen Nordamerikas. In Dallas soll am kommenden Sonntag der Super Bowl stattfinden, für die Amerikaner das wichtigste Sportereignis des Jahres. In vier Bundesstaaten – Illinois, Indiana, Missouri und Oklahoma – wurde die Nationalgarde mobilisiert, nachdem die Behörden den Notstand erklärt hatten. Inzwischen beginnt sich der Flugverkehr zu normalisieren, doch auch noch am Donnerstagvormittag kam es noch zu 2119 Flugstreichungen, darunter 364 in Chicago-O'Hare.
In Chicago kam das öffentliche Leben fast vollständig zum Stillstand. Erstmals seit 1999 fiel wegen der starken Schneefälle der Schulunterricht aus. Tausende von Autofahrern blieben in bis zu 60 Zentimeter hohen Schneewehen stecken und mussten stundenlang warten bis die Straßen geräumt wurden. Viele ließen ihre Autos stehen oder mussten von Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden, weil ihnen das Benzin ausgegangen war. Die Behörden ließen steckengebliebene, verlassene Autos schließlich abschleppen, um die Straßen wieder befahrbar machen zu können. Besonders betroffen war hier der Lake Shore Drive. Mancherorts brachen Dächer unter der Schneelast zusammen, so etwa in einer Schule in Connecticut und ein Tankstellendach auf Long Island. Wie Peter Judge, ein Sprecher der Gefahrenabwehrbehörde in Massachusetts, dem Boston Globe mitteilte, stürzten in dem Bundesstaat 44 Bauten ein. In Upstate New York hielt ein Stall dem Gewicht des Schnees nicht stand, berichtete Associated Press. Die Kühe darin wurden durch die herunterfallenden Bauteile eingeklemmt.
Am Donnerstag zog der Blizzard dann über Nova Scotia hinweg. Hier wurden öffentliche Einrichtungen und Schulen geschlossen und örtlich fiel über 40 Zentimeter Neuschnee. Der Sturm ist inzwischen auf den offenen Atlantik hinausgezogen.
Mindestens 15 Menschen starben durch die Auswirkungen des Blizzards, unter ihnen drei Insassen eines SUV in Oklahoma. Das Fahrzeug war auf schneebedeckter Fahrbahn der Interstate 44 aus bisher nicht geklärter Ursache von der Straße abgekommen und in einen zugefrorenen Fluss gestürzt. Fünf Personen konnten sich auf das Dach des Fahrzeuges retten, von wo aus sie Rettungsmannschaften in Sicherheit brachten.
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Quellen
- focus.de: „USA: Winterchaos von Texas bis Maine“ (03.02.2011)
- edition.cnn.com: „Travel headaches ease, but some passengers still stranded“ (03.02.2011)
- bbc.co.uk: „US and Canada dig out from deadly snow storm“ (03.02.2011)
- newson6.com: „Three People Are Dead, Five Rescued After Vehicle Plunges Into Spring River Near Miami“ (03.02.2011)