US-Pathologen finden Ursache für plötzlichen Kindstod
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Boston (Vereinigte Staaten), 03.11.2006 – In der neuesten Ausgabe des US-amerikanischen Ärzeblattes „Journal of the American Medical Association“ wird eine Studie vorgestellt, die eine Ursache für den plötzlichen Kindstod gefunden hat. In den Industrieländern ist dieser bei Säuglingen zwischen drei Wochen und fünf Monaten die häufigste Todesursache. 67 von 100.000 Säuglingen sterben daran.
Ein Team unter Leitung der Pathologin Hannah Kinney von der Kinderklinik Boston verglich das Hirngewebe von Säuglingen, die am plötzlichen Kindstod gestorben waren, mit dem von Säuglingen, die durch andere Umstände ums Leben kamen. Dabei wurde festgestellt, dass im Hirnstamm der betroffenen Kinder weniger Rezeptoren für den Neurotransmitter Serotonin vorhanden sind, das an der Regulierung des Kohlendioxidgehalts im Blut und der Atmung beteiligt ist. Zur Kompensation wird zwar auch mehr Serotonin gebildet, dies reicht jedoch in Stresssituationen nicht immer aus.
Das passt zu der bekannten Beobachtung, dass Kinder, die auf dem Bauch schlafen, häufiger vom plötzlichen Kindstod betroffen sind als diejenigen, die auf dem Rücken schlafen. Anders als gesunde Kinder wachen sie bei Sauerstoffmangel nicht auf, um sich umzudrehen, sondern schlafen weiter und ersticken.
Nun werden Diagnoseverfahren und eine mögliche Behandlung gesucht.