US-Journalist: CIA hat keine Hinweise auf iranische Atomwaffenentwicklung

Artikelstatus: Fertig 20:32, 19. Nov. 2006 (CET)
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New York (Vereinigte Staaten), 19.11.2006 – Der US-amerikanische Journalist Seymour Hersh veröffentlicht nach Presseinformationen in der kommenden Woche in dem Magazin „The New Yorker“ einen Artikel über eine geheime Studie des Geheimdienstes CIA, wonach es trotz intensiver Nachforschungen nicht gelungen sei, handfeste Beweise für die Existenz eines iranischen Atomwaffenprogramms zu finden. Hersh schrieb: „Die CIA hat bislang keine abschließenden Beweise für ein geheimes iranisches Atomwaffenprogramm gefunden, das parallel zu den zivilen Operationen läuft, die Iran der Internationalen Atomenergiebehörde gemeldet hat.“

Die Analyse der CIA soll auf chemischen und physikalischen Analysen von Luft- und Wasserproben aus dem Iran beruhen. In verdeckten Operationen mit Unterstützung des israelischen Geheimdienstes seien entsprechende Sensoren auf iranischem Boden platziert worden, wo Atomwaffen vermutet wurden. Eine bedeutsame Radioaktivität konnte an diesen Plätzen jedoch nicht nachgewiesen werden.

Eine offizielle Bestätigung für die CIA-Analyse gibt es bisher nicht. Laut Hersh soll jedoch ein namentlich nicht genannter ranghoher Geheimdienstmitarbeiter die Existenz der Studie bestätigt haben. Hersh zufolge kommt die CIA-Studie führenden Kreisen um den US-Präsidenten sehr ungelegen. Der bereits erwähnte Geheimdienstmitarbeiter wird mit den Worten zitiert: „Sie suchen nicht nach einem handfesten Beweis.“ Vielmehr suche die US-Regierung nach einer Bestätigung für ihre Iranpolitik. Seit Monaten gibt es zwischen den führenden Mächten der westlichen Industrieländer und dem Iran einen Streit um dessen Programm zur Anreicherung von Uran. Die USA vermuten, der Iran betreibe unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Kernenergie ein Programm zur Entwicklung von Atomwaffen. Der Iran weigert sich jedoch, das Atomprogramm einzustellen, und beharrt auf seinem Recht zur Erforschung und Nutzung der Kernenergie.

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