UNICEF: Immer mehr Kinder leben in Slums

Veröffentlicht: 11:07, 5. Mär. 2012 (CET)
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Köln (Deutschland) / Genf (Schweiz), 05.03.2012 – UNICEF hat einen neuen Report „Zur Situation der Kinder in der Welt 2012“ vorgestellt. Laut dem Report lebt jedes dritte Stadtkind heute in einem Elendsviertel und hat keinen ausreichenden Zugang zu Nahrung, Trinkwasser, Bildung und medizinischer Versorgung; etwa eine Milliarde Kinder und Jugendliche, und damit die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen, lebt in Städten. Auch die anhaltende Urbanisierung lässt die Städte der Welt jedes Jahr wachsen. Die Bedürfnisse und Rechte der Kinder und Jugendlichen werden nach Aussage von UNICEF häufig übersehen und spielen bei der Stadtentwicklung keine entscheidende Rolle. Um Kindern eine Stimme bei der Planung zu geben, hat UNICEF zu der Child-Friendly Cities Initiative beigetragen.

Slum in Mumbai

Der Report beschreibt die Folgen von Armut mit Mangelernährung, mangelnder Hygiene, Bildungsbenachteiligung und Schutzlosigkeit; soziale Ungleichheit führe auch zu Kriminalität und Gewalt. Die Kindersterblichkeit in armen Slums sei höher als in manchen ländlichen Gebieten. Oft würden zwischen 50 und 80 Prozent des Einkommens für die Ernährung der Familie verbraucht, und der Zugang zu der in den Städten vorhandenen Gesundheitsversorgung sei nicht möglich, wodurch Krankheiten wie Masern, Tuberkulose und andere durch Impfungen zu vermeidende Krankheiten wieder zur Gefahr würden.

Am 28. Februar 2012 wurde von 18 Staaten ein Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet, dass Kindern ein Beschwerderecht bei den Vereinten Nationen einräumt, wenn ihre Menschenrechte verletzt wurden und der Rechtsweg im eigenen Lande ausgeschöpft ist.



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