UN-Hubschrauber im Südsudan abgestürzt

Veröffentlicht: 28.08.2014, 12:33 (CEST)
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Bentiu (Südsudan), 28.08.2014 – Ein UN-Transporthubschrauber vom Typ Mi-8 ist am Dienstag nahe Bentiu, der Hauptstadt des Bundesstaates Unity, im Südsudan abgestürzt. Die Ursache des Absturzes steht offiziell noch nicht fest, aber ein UN-Sprecher sagte, der Hubschrauber sei abgeschossen worden. Ein Sprecher der Regierung des Bundesstaates, die auf der Seite der südsudanesischen Regierung steht, beschuldigte die Rebellen, dafür verantwortlich zu sein. Bei dem Absturz starben drei Personen, ein weiteres Mitglied der russischen Besatzung wurde verletzt und wird von Ärzten der Organisation Ärzte ohne Grenzen versorgt. Der Hubschrauber war durch die UN von einer russischen Firma gechartert worden.

Mi-17 der UN

Der Bundesstaat Unity verfügt über große Erdölvorkommen und ist im augenblicklichen Bürgerkrieg hart umstritten zwischen Rebellen und der Regierung. Die UN stellen mit Lebensmittellieferungen eine wichtige Hilfe für das Überleben der vom Bürgerkrieg vertriebenen und unter Druck gesetzten Bevölkerung dar, aber es werden auch militärische Überwachungen mit Hilfe der UN durchgeführt. Ein UN-Hubschrauber eines Überwachungsteams der IGAD war am Wochenende von Rebellen unter der Führung von Peter Gadet festgehalten worden, nach kurzer Zeit allerdings doch wieder freigegeben worden. Gadet hatte die UN in der Woche zuvor gewarnt, nicht über das von ihm kontrollierte Gebiet zu fliegen, und nun wird er von der Regierung von Unity dafür verantwortlich gemacht, den Hubschrauber mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen zu haben.

Gadets Aktionen lassen Fragen danach laut werden, ob ihn der als Führer der Rebellen geltende Riek Machar wirklich noch kontrollieren kann. Machar vereinbarte mit der Regierung am Tag vor dem Absturz eine Frist von 45 Tagen, in der ein dauerhafter Waffenstillstand durchgesetzt und eine Regierung der nationalen Einheit gebildet werden soll. Derartige Vorhaben waren zuletzt Anfang August gescheitert, nachdem sich Regierung und Rebellen zuvor im Mai ebenfalls auf eine Übergangsfrist zur Umsetzung dieser Maßnahmen geeinigt hatten.


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