UN-Gesandter Gambari trifft Suu Kyi in Rangun

Veröffentlicht: 22:01, 30. Sep. 2007 (CEST)
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Rangun (Myanmar), 30.09.2007 – Der UN-Gesandte Ibrahim Gambari traf heute die unter Hausarrest stehende burmesische Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi in einem staatlichen Gästehaus in Rangun. Zuvor war der UN-Gesandte mit Regierungsvertretern an dem Regierungssitz Naypyidaw mit Vertretern der seit 1962 herrschenden Militärjunta, darunter anscheinend auch mit General Than Shwe, zusammengetroffen. Über die Inhalte der Gespräche wurde nichts bekannt. Aus UN-Kreisen verlautete lediglich, Gambari habe eine Botschaft von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon übermittelt.

Die Friedensnobelpreisträgerin von 1991, Suu Kyi, steht seit Mai 2003 erneut unter Hausarrest, nachdem sie zuvor kurz wieder in Freiheit gewesen war. Mit einigen Unterbrechungen darf sie seit 18 Jahren ihr Haus nicht verlassen. Mit ihrer Partei, der Nationalen Liga für Demokratie (NLD), hatte sie 1990 mit einem Votum von über 60 Prozent der abgegebenen Stimmen die Wahlen gewonnen. Das Ergebnis wurde von der Militärregierung jedoch nicht erkannt. Sie blieb an der Macht. Die Partei wurde offiziell zwar nicht verboten, ihre Mitglieder werden aber verfolgt; viele sitzen in Gefängnissen.

Gambari soll die Möglichkeiten sondieren, ob es zwischen der unterdrückten Opposition und der herrschenden Militärjunta zu einem Dialog kommen kann. Seit etwa zwei Wochen ist das Straßenbild in der ehemaligen Hauptstadt Rangun durch Massendemonstrationen von Mönchen und anderen Bürgern geprägt. Offiziellen Verlautbarungen zufolge soll in Rangun inzwischen wieder „Frieden und Stabilität“ eingekehrt sein. Sicherheitskräfte waren in den vergangenen Tagen massiv gegen die Demonstranten vorgegangen. Reuters zufolge soll es auch am heutigen Sonntag zu vereinzelten Demonstrationen gekommen sein. Augenzeugen berichteten Reuters zufolge, die Sicherheitsorgane seien mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vorgegangen. Auf den Hauptstraßen der Stadt patrouillieren Soldaten. Das Hotel, in dem der Stab des UN-Gesandten untergebracht ist, wird von etwa 20 Soldaten mit Maschinengewehren bewacht, berichtet die Bangkok Post unter Berufung auf dpa. Die unter staatlicher Kontrolle stehenden Zeitungen berichten über Pro-Junta-Demonstrationen in Rangun.

Nach offiziellen Angaben sollen bei dem „umsichtigen“ Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in den letzten zwei Wochen 13 Menschen getötet worden sein. Diese Zahl wird allerdings von ausländischen Beobachtern angezweifelt. Hunderte Mönche sollen in Haft genommen worden sein. Die Proteste waren aufgeflammt, nachdem die Diesel- und Benzinpreise von der Regierung verdoppelt worden waren. Die Gaspreise sollen sich verfünffacht haben.

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