Trier: Alkoholleichen sorgen für Ausnahmezustand
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Trier (Deutschland), 17.02.2012 – An Altweiberfastnacht eskalierte die Lage in Trier: Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankenhäuser waren mit der Masse jugendlicher Alkoholleichen völlig überfordert. Die Feierlichkeiten in der ältesten Stadt Deutschlands konzentrierten sich besonders auf den Hauptmarkt und den Kornmarkt in der Innenstadt, wo die Polizei zuvor ein Glasverbot eingerichtet hatte. Dies hielt jedoch niemanden von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen vom Genuss alkoholischer Getränke ab.
Die Folgen: Schon am frühen Nachmittag sind die Kräfte von Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst, Deutschem Rotem Kreuz und Johanniter Unfallhilfe völlig überfordert. Notarztwagen kommen fast im Sekundentakt. Um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, musste die Berufsfeuerwehr eine Schnelleinsatzeinheit für Sanitätseinsätze des Kastrophenschutzes alarmieren, die unter anderem mit einem Großraumrettungswagen anrückte. Bereits um 16 Uhr können die über 20 medizinischen Fachkräfte von rund 60 Patienten berichten. Diese Situation fand ihre Fortsetzung in den Trierer Krankenhäusern, die jeweils rund 20 junge Menschen mit zum Teil schweren Alkoholvergiftungen behandeln mussten. Dass diese mit diesem Andrang völlig überfordert waren zeigt der Umstand, dass die Patienten teilweise auf den Fluren untergebracht werden mussten. Mit bis zu 4 Promille seien die oft nicht mehr ansprechbaren Jugendlichen eingeliefert worden, 10 bedurften einer intensivmedizinischen Überwachung, ein Patient lag bis zum Abend auf der Intensivstation. Ob sich die Lage über Nacht entspannen würde, war zunächst ungewiss.
Von ähnlichen Problemen weiß auch die Polizei zu berichten. Aufgrund von Schlägereien zwischen Alkoholisierten erfolgten mehrere Festnahmen. Zahlreiche erteilte Platzverweise und die Hinzuziehung des Jugendamtes konnten dennoch nicht erreichen, dass die öffentliche Ordnung überall aufrecht erhalten werden konnte. So waren am Hauptmarkt grölend torkelnde Jugendliche bereits am Nachmittag anzutreffen, einige saßen apathisch am Boden, während wieder andere Häuserfassaden als Toilette benutzen. Die Polizei kündigte unterdessen eine "kritische Nachbereitung mit den zuständigen Stellen" an.
Quellen
Bearbeiten- volksfreund.de: „Ausnahmezustand in der Notfallstation: „Das haben wir noch nie erlebt““ (16.02.2012)