Tote und Verletzte bei Bombenanschlag in Ankara

Veröffentlicht: 04:57, 23. Sep. 2011 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Ankara (Türkei), 23.09.2011 – Mindestens drei Personen wurden in der türkischen Hauptstadt Ankara durch die Explosion eines Autos, welches auf dem Parkplatz unmittelbar vor einer Schule abgestellt war, getötet. Dies bestätigte Innenminister İdris Naim Şahin. Nach Medienangaben wurden 24 weitere Personen verletzt, fünf davon seien Schwerverletzte. Gegen 11 Uhr Ortszeit war in der Nähe des Amtssitzes von Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Stadtbezirk Cankaya ein gasbetriebener Kleinbus explodiert. Eine Frau soll als tatverdächtig festgenommen worden sein.

Bei zwei der Toten handelt es sich um zwei Männer im Alter von 18 und 22 Jahren.

Über den Hergang gab es widersprüchliche Angaben. Wie der Innenminister und stellvertretende Ministerpräsident Bülent Arınç im Fernsehen sagte, gebe es Hinweise, dass die Explosion durch eine Bombe ausgelöst wurde. Gouverneur Alaaddin Yüksel und Bezirksbürgermeister Bülent Tanik sagten hingegen, dass nach Augenzeugenberichten jemand einen brennenden Benzinkanister auf das Fahrzeug geworfen habe. Inzwischen soll laut Informationen des türkischen Innenministers Idris Naim Sahin ermittelt worden sein, dass es sich um eine Autobombe gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft Ankara habe Ermittlungen aufgenommen und sei dabei, die Aufzeichnungen der Überwachungskameras auszuwerten.

Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül, der sich derzeit auf einem Staatsbesuch in Deutschland aufhält, um für den Beitritt der Türkei in die Europäische Union zu werben, bezeichnete in Osnabrück den Anschlag als „Terror auf die Zivilbevölkerung“.

Das türkische Fernsehen zeigte eine über der Stadt stehende Rauchsäule. Mehrere Fahrzeuge in der Nähe gerieten in Brand, zahlreiche Fensterscheiben zerbrachen. Vom betroffenen Auto blieb nur noch ein Klumpen übrig. Die Umgebung des Tatortes wurde aus Furcht vor weiteren Anschlägen evakuiert.

Die kurdische Terrororganisation TAK hat sich zu dem Anschlag bekannt.

Themenverwandte Artikel

Bearbeiten