Top oder Flop: Die Führerscheinklasse S

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Hamburg (Deutschland), 27.03.2005 – Eine neue EU-Regelung ermöglicht es Jugendlichen ab 16 Jahren seit dem 01.02.2005, den neuen Führerschein Klasse „S“ zu erwerben. Damit dürfen spezielle Leichtkraftfahrzeuge oder Quads bzw. Trikes im Straßenverkehr mit höchstens 45 Kilometer pro Stunde bewegt werden. Der ADAC, TÜV und diverse Fahrlehrer hatten schon vor der Einführung vor den Unfall- und Sicherheitsrisiken durch den S-Schein gewarnt.

Lars Zühlke von der „Auto-BILD“ in Hamburg hat sich nun ebenfalls zu Wort gemeldet. Den Erfahrungen der ersten Wochen nach Einführung zufolge erfülle die Führerscheinklasse „S“ nicht die Erwartungen, die die EU-Politiker in sie gesetzt hätten.

So gibt es laut Zühlke in Deutschland kaum Fahrschulen, die den Unterricht in der S-Klasse anbieten. Begründet werde dies mit der nicht vorhandenen Nachfrage nach diesem Führerschein.

Die hauptsächliche Ursache für die mangelnde Akzeptanz sieht Zühlke in erster Linie in der Kostenfrage. Dies gelte für Fahrlehrer wie Fahrschüler: Die Jugendlichen sähen keinen Anlass, für diesen Führerschein zwischen 700 und 900 Euro zu bezahlen, wenn zwei Jahre später der S-Führerschein auf den B-Führerschein mit Erreichen des 18. Lebensjahres nicht angerechnet wird.

Die Fahrschulen wiederum müssten erst einmal Fahrzeuge für den S-Klassen-Unterricht anschaffen, wofür rund 10.000 Euro pro Auto fällig seien. Ob sich die Kosten amortisieren, wenn keine Nachfrage besteht, sei mehr als fraglich, so Zühlke.

In Kreisen der Fahrlehrerverbände werde nun bereits ganz offen über die Abschaffung des S-Führerscheins diskutiert. Nachdem das neue Gesetz aber bereits zum 01.02.2005 europaweit eingeführt wurde, sei eine Abschaffung wenig wahrscheinlich. Viel eher werde dieser Führerschein „sang- und klanglos“ einschlafen und kaum noch die Rede davon sein, meint der Experte.

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Quellen