Tony Blair kündigte seinen Rücktritt an

Artikelstatus: Fertig 13:58, 8. Sep. 2006 (CEST)
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London (Vereinigtes Königreich), 08.09.2006 – Tony Blair hat angekündigt, innerhalb des nächsten Jahres zurückzutreten, ein genaues Datum nannte er jedoch nicht. Nachdem er eine Londoner Schule besuchte, sagte er, dass er auf einem Labour-Parteitag in Manchester am 24. September zum letzten Mal als Vorsitzender zugegen sein wird. Weiter sagte er dazu: „Ich werde das abhängig von den jeweiligen Umständen und unter Beachtung der Interessen des Landes tun.“ Danach entschuldigte sich Blair für den öffentlichen Streit, den seine Partei vom Zaum gebrochen hatte, dieser sei „keine Sternstunde“ gewesen.

Ausgelöst wurde die Rücktrittsankündigung durch eine schwere interne Krise und einem Machtkampf bei der Labour-Partei. Am Mittwoch, den 6. September trat Tom Watson, der Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium, zurück. Er hatte zusammen mit 16 anderen Labour-Abgeordneten den Rücktritt von Blair gefordert.

Vor allem Tony Blairs Kurs in der Außenpolitik ist in der Politik umstritten, so dass die Labour-Partei in den Umfragen hinter der Opposition zurückgefallen ist. Vor allen die Beteiligung am Irak-Krieg wird von den Menschen kritisiert. Die Frage, die sich nun die Beobachter stellen: Welchen außenpolitischen Kurs fahren die Nachfolger? Gordon Brown, der dem linken Flügel von Labour zugerechnet wird und eher als verschwiegen gilt, würde als Premierminister den „Kuschelkurs“ mit den Vereinigten Staaten fallen lassen, Fehler im Irak-Engagement Großbritanniens einräumen und dafür sorgen, dass die britischen Truppen sobald wie möglich abgezogen würden, das berichtet „The Independent“ in seiner Online- Ausgabe von heute.

Als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge Tony Blairs gilt Gordon Brown, der seit 1997, dem Jahr der Regierungsübernahme durch die „Labour Party“, Schatzkanzler (Finanzminister) ist. Gegenüber Journalisten kommentierte Gordon Brown in Glasgow die Aussagen des Ministerpräsidenten. Gordon Brown sagte, dass Tony Blair selbst entscheiden müsse, wann er zurücktreten will. Er werde ihn bei seinen Entscheidungen unterstützen, so Brown. Dies hat der Schatzkanzler nach eigenen Angaben auch gegenüber Tony Blair gesagt, als er sich am Mittwoch mit ihm getroffen hat. In Medienberichten, die nicht bestätigt wurden, war davon die Rede, dass es zwischen den beiden bei ihrem Treffen eine aufgeregte Diskussion gegeben hat. Auch streiten Anhänger von Gordon Brown ab, dass dieser hinter einem Brief steckt, in dem Tony Blair zum Rücktritt aufgefordert wurde. 15 Abgeordnete der „Labour Party“ hatten den Brief unterzeichnet.

Quellen