Thailand: Flugverbot für One-Two-Go Airline

Veröffentlicht: 07:58, 24. Jul. 2008 (CEST)
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Bangkok (Thailand), 24.07.2008 – Flugzeuge der thailändischen Billigfluglinie One-Two-Go müssen seit gestern für dreißig Tage am Boden bleiben. Die Sanktion wurde von der thailändischen Behörde für Flugsicherheit verhängt. Betroffen sind acht Flugzeuge der McDonnell-Douglas-Serie MD 80. Lediglich die sieben Flugzeuge vom Typ „Jumbo“ (Boeing 747) dürfen weiterhin starten. Außerdem wurden die Fluglizenzen von neun Piloten entweder eingezogen oder suspendiert. 40.000 Passagiere sind von dem 30-tägigen Flugverbot betroffen. Sie werden mit insgesamt 70 Millionen Baht entschädigt oder können sich auf einen Flug einer anderen Fluggesellschaft umbuchen lassen.

Betroffene McDonnell Douglas MD-82 von One-Two-Go

Grund des Flugverbots sind Sicherheitsbedenken gegenüber den Praktiken der Airline, außerdem sollen die Piloten nicht über ausreichende Qualifikationen für das Führen von Flugzeugen des genannten Typs verfügt haben. Die für die Ausstellung der Pilotenlizenz erforderlichen Testbescheinigungen sollen gefälscht worden sein. Außerdem soll die Fluggesellschaft „One-Two-Go“ Piloten von Orient Thai, einer dem gleichen Besitzer gehörenden Fluggesellschaft, nach einem nicht-zertifizierten Programm für Flugzeuge des Typs MD-80 ausgebildet haben. Diese Schulung folgt nicht dem Original-Handbuch. Orient Thai Airlines wurde ebenfalls gewarnt, seine Flugpläne so umzustellen, dass den Piloten eine ausreichende Erholungszeit eingeräumt wird.

Während der nächsten dreißig Tage hat die Fluggesellschaft Zeit die Mängel abzustellen. Dazu gehören neben mangelhaften Sicherheitsstandards und Wartungsprogrammen auch die Verwaltungsstrukturen und Flugpläne der Gesellschaft. Wenn die Fluggesellschaft die Mängel nicht innerhalb der vorgegebenen Frist beseitigt, könnte das Flugverbot verlängert oder die Flugerlaubnis der Gesellschaft ganz eingezogen werden.

Dem Flugverbot vorangegangen war der Abschlussbericht über den Absturz von Flug OG269 (Flugzeugtyp MD-82) auf dem Internationalen Flughafen von Phuket am 16. September 2007 (Wikinews berichtete), bei dem 89 Menschen getötet und 41 verletzt worden waren.

Der Besitzer und Betreiber der Fluggesellschaft, Udom Tantiprasongchai, hat angekündigt, die Mängel innerhalb der gegebenen Frist zu beseitigen. Trotz der Probleme soll der Flugbetrieb der Fluggesellschaft fortgesetzt werden. Geplant ist sogar eine Kapitalaufstockung für One-Two-Go, dazu seien zurzeit Verhandlungen mit einem Konsortium aus Hongkong, Singapur und den Vereinigten Staaten im Gang. Tantiprasongchai sagte außerdem, den neun Piloten sei bereits am 8. Juli wegen der gefälschten Dokumente für ihre Flugzulassung gekündigt worden.

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Quellen