Terrorverdächtiger mit Stadtplänen gefasst

Hamburg (Deutschland), 09.08.2005 – Der Pakistaner Osama Bin Yousaf wurde Sonntagnacht im nordpakistanischen Ort Faisalabad von den Behörden festgenommen, so die Nachrichtenagentur AP unter Berufung eines Geheimdienstmitarbeiters. Der Verhaftete habe jedoch noch nicht erklärt, wieso er vier Karten deutscher Städte auf dem Computer gespeichert hat. Welche es sind, wollte der Geheimdienstmitarbeiter nicht melden, Hinweise auf Terroranschläge seien noch keine bekannt, jedoch habe Bin Yousaf mehrmals mit dem Handy nach Europa telefoniert.

Laut der pakistanischen „Daily Times“ telefonierte Bin Yousaf am Donnerstag nach Großbritannien, am Freitag nach Italien und am Samstag führte er zwei längere Konversationen mit einem Korrespondenten in Deutschland. Nach den Anrufen wurde das Handy sofort ausgeschaltet, da andernfalls der Geheimdienst den Pakistaner hätte orten können. Trotzdem wurde er aufgespürt und festgenommen, wie der pakistanische Innenminister bestätigte. Weitere Details wollte dieser jedoch nicht bekannt geben.

Das Mobiltelefon sei überwacht worden, nachdem seine Nummer durch das Telefonbuch des Al-Qaida-Operationschefs Abu Farrai al-Libbi gefunden wurde. Libbi wurde im Mai festgenommen. Laut einem Geheimdienstvertreter wird versucht, die gewählten Nummern zu identifizieren.

Wie die „Daily-Times“ berichtete, wurde Bin Yousaf als Guerilla-Kämpfer 1992 trainiert, 1995 wurde er den Al-Qaida-Führern vorgestellt. Außer dem PC wurden auch Kreditkarten, CDs, drei Handgranaten und zwei Maschinengewehre sichergestellt. Den Ermittlern gegenüber habe er zugegeben, ein Mitglied der Al-Qaida zu sein und Extremisten logistisch unter die Arme zu greifen.

Laut neuesten Nachrichten habe Bin Yousaf die Städte Bonn und Frankfurt rot markiert. Weitere Stadtpläne von Rom, Mailand und London wurden ebenfalls bearbeitet vorgefunden bei der Festnahme. Weder das deutsche Innenministerium noch die Sicherheitsbehörden haben bis jetzt Stellung dazu genommen.

Quellen