TEFAF 2019: Mastricht glänzt mit internationaler Kunstmesse
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Maastricht (Niederlande), 05.04.2019 – Die European Fine Art Fair, mit dem englischen Artikel als TEFAF abgekürzt, gilt als eine tonangebende Kunstmesse in Europa. Jährlich strömen über 12.000 geladene Besucher und mehr als 70.000 Kunstliebhaber ins niederländische Maastricht. Sie kommen vorwiegend aus den umliegenden BENELUX-, DACH- und anderen EU- Staaten. Oftmals wird aber auch Russisch und Mandarin auf den Gängen gesprochen.
Die zum 32. Mal stattfindende jährliche Messe empfängt ihre Gäste traditionell mit einem außergewöhnlichen Blumenschmuck. 2019 wurden von Tom Postma Design, Stabilo and Ten Kate flowers & decorations 10.000 Sukkulenten in 66 Paneele eingebracht, die wiederum 50 Quadratmeter lebendigen Wandschmuck bilden. 4.000 Blumen werden in einer Schicht ausgewechselt.
Auch weitere Zahlen sind beachtlich: 279 Aussteller mit 35.000 Objekten, die 7.000 Jahre Kunstgeschichte überspannen, werden auf 100.000 Quadratmetern Fläche ausgestellt.
Doch die Bilder, Skulpturen und auch Möbel brauchen Pflege. Alle 30-40 Jahre muss die Firnis abgenommen werden, sagt Drs. René Hoppenbrouwers von der SRAL, dem Stichting Restauratie Atelier Limburg. Seine Werkstatt mit einem Jahresbudget von 2,4 Millionen Euro ist die größte in den Niederlanden. 20 festangestellte Mitarbeiter sind auch für Museen, Kirchen und Privatkunden in Belgien und Deutschland tätig. Sogar aus Miami kommen Aufträge für Retuschen und Kolorierung. SRAL ist auch für die Ausbildung junger Restaurateure aus Amsterdam zuständig, die in Maastricht ihre beiden Praxissemester ableisten. Darüber hinaus werden jährlich 10-12 Stagiaires (frz. Praktikanten) aus allen Teilen der Welt aufgenommen.
Die Messe selbst kümmert sich ebenfalls um die Restaurierung von Kunstwerken. Seit 2012 werden jährlich 50.000 Euro für 1-2 Konservierungsprojekte an Museen gespendet. 2019 wurden die National Gallery in London und das Museum Volkenkunde in Leiden beglückt.
Auch die wissenschaftliche Arbeit der Kunstmesse kommt nicht zu kurz. 2019 wurde ein Symposium zum chinesischen Kunstmarkt veranstaltet und eine eingehende Untersuchung des finanzstarken Landes präsentiert.
Wesentlich kleiner, jedoch alles andere als unspannend, ist der Markt für jüdische Kunst. Zu seiner anschaulichen Betrachtung hat Joel Cahen, der ehemalige Leiter des Jüdischen Historischen Museums in Amsterdam, die Freunde und Förderer des Museums am ersten Messesonntag zu einem Rundgang über die Messe geladen. Gleich mehrere Bilder von Chagall warteten auf neue Besitzer. Die Galerie von Alon Zakaim stellte Jakow Tschernichow, den sowjetischen Piranesi, aus. Biblische Motive von Angelika Kauffmann und Lambert Jacobsz., standen Werken von Solomon "Sol" LeWitt und Arthur Segal gegenüber. Eine Entscheidung für den Erwerb des einen oder anderen Werks wurde bislang nicht getroffen.
Quellen
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- YouTube: „TEFAF Maastricht 2019 - Entrance “ (14. März 2019)
- sral.nl: „SRAL Maastricht “ (Abgerufen am 22. März 2019)
- TEFAF: „TEFAF Museum Restoration Fund “ (Abgerufen am 22. März 2019)
- TEFAF: „TEFAF ART SYMPOSIUM 2019 - THE CHINESE ART MARKET “ (Abgerufen am 22. März 2019)
- TEFAF: „COLLECTING IN THE 21ST CENTURY “ (Abgerufen am 22. März 2019)
- TEFAF: „TEFAF ART MARKET REPORT: THE CHINESE ART MARKET “ (Abgerufen am 22. März 2019)
- jamesbutterwick.com: „Yakov Chernikhov 1889-1951: The Soviet Piranesi “ (Abgerufen am 22. März 2019)