Syrien: „23 Demonstranten von der israelischen Armee auf den Golan-Höhen getötet“

Veröffentlicht: 22:57, 6. Jun. 2011 (CEST)
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Qunaitra (Syrien), 06.06.2011 – Auf den zu Syrien gehörenden, aber von Israel im Sechstagekrieg annektierten Golanhöhen eskaliert die Situation. Am Sonntag kam es hier zu schweren Auseinandersetzungen zwischen syrischen Demonstranten und der israelischen Armee. Die Demonstranten versuchten von syrischer Seite aus, den Grenzzaun zu überwinden, um gegen die andauernde Besetzung des Territoriums durch Israel zu protestieren. Die israelische Armee eröffnete das Feuer auf die Demonstranten. Nach syrischen Angaben starben dabei 23 Demonstranten.

Lage der Golanhöhen

Der syrische Gesundheitsminister Wael al-Halki erklärte, unter den Getöteten sei auch ein Kind gewesen. 350 Demonstranten seien bei der Aktion verletzt worden. Die von Syrien genannten Zahlen werden von offizieller israelischer Seite dementiert. Die israelische Armee sprach von „zehn Toten und Verletzten durch Brandsätze der Krawallmacher“. Viele der Demonstranten seien durch selbstgebastelte Molotowcocktails und einen dadurch entstandenen Brand getötet worden.

Die israelische Seite weist außerdem darauf hin, dass die Demonstration von offizieller syrischer Seite offenbar geduldet oder möglicherweise auch gezielt geplant wurde, obwohl sie doch sonst massiv gegen Demonstranten vorgehe. Die israelische Armee zog daraus den Schluss, dass die Aktion als gezielte Provokation gegen Israel inszeniert gewesen sei, um von den Greueltaten der eigenen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in den anhaltenden Auseinandersetzungen um die politische Zukunft des Landes abzulenken.

Nach Angaben der israelischen Internetzeitung „Ynet“ sollen die Demonstranten vom syrischen Regime für die Teilnahme an der Aktion bezahlt worden sein. Den Familien der teilnehmenden Demonstranten seien umgerechnet bis zu 10.000 US-Dollar versprochen worden.

Die Vereinigten Staaten erklärten, dass Syrien für die Eskalation der Situation an der Grenze zu Israel verantwortlich sei. Israel könne sich auf das Recht auf Selbstverteidigung berufen.

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Quellen