Studie: HIV durchdringt auch gesundes Vaginalgewebe

Veröffentlicht: 23:55, 17. Dez. 2008 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

San Francisco (Vereinigte Staaten), 17.12.2008 – Das Ergebnis einer Studie des Forscherteams der Northwestern University in Chicago ist die Entdeckung eines neuen Übertragungswegs für HIV, der bisher für ausgeschlossen gehalten wurde: Direkt über die gesunde Vaginalschleimhaut können die Viren in den Körper von Frauen eindringen. Bisher waren Forscher davon ausgegangen, dass die Erreger zu groß seien, um durch die Schleimhautwände zu gelangen, und eine Ansteckung mit HIV nur bei Verletzungen oder erst im Bereich des Gebärmutterhalses möglich sei. Das Virus bewegt sich, wie die Forscher mit Hilfe von leuchtenden Markern feststellen konnten, sehr rasch zwischen den Hautzellen selbst. Werden nun die Hautzellen abgebaut, sind sie nicht mehr so eng miteinander verbunden und das Virus kann in den Körper der Frau gelangen. Für ihre Forschungen nutzten die Wissenschaftler Gewebeproben vom Menschen und von Rhesusaffen. Die nächste Frage, die die Forscher nun klären möchten, ist, ob die Viren, die auf Höhe der Immunzellen angelangt sind, diese auch tatsächlich infizieren.

HIV

Ihre Resultate präsentierten die federführenden Wissenschaftler der Studie um Thomas Hope auf der 48. Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Zellbiologie in San Francisco.

Die neuen Ergebnisse führen zu einer veränderten Einschätzung des Schutzes vor HIV mit dem Diaphragma. Da es nur den Gebärmutterhals verschließt, bietet es im Gegensatz zu Kondomen vermutlich keinen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung.

Themenverwandte Artikel

Quellen