Studenten stören Laudatio von Ministerpräsident Mappus
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Freiburg im Breisgau (Deutschland), 10.11.2010 – Eine Rede des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Arnold-Bergstraesser-Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ging in lautstarkem Protest der anwesenden Studenten weitgehend unter.
Die Studenten entfalteten Plakate gegen einen Transport von Atommüll in das Zwischenlager Gorleben (Niedersachsen) und protestierten gegen die Energiepolitik der Bundesregierung, die eine Verlängerung der Restlaufzeiten von Atomkraftwerken vorsieht. Zugleich solidarisierten sie sich mit den Gegnern des Infrastruktur-Großprojekts „Stuttgart 21“ in der Landeshauptstadt, das im Rahmen eines Umbaus des Stuttgarter Hauptbahnhofs weitreichende städtebauliche Veränderungen für die Bewohner der Metropolregion Stuttgart zur Folge hat.
Mappus wollte in seiner Laudatio über das Forschungsgebiet des Instituts, nämlich die Entwicklungspolitik, referieren. Dessen Direktor appellierte an die akademische Gepflogenheit, einen Redner zunächst anzuhören. Der Freiburger Bürgermeister Dieter Salomon (Die Grünen) stellte sich ebenfalls demonstrativ hinter den Redner, obgleich seine Partei eigentlich auch die Kritik der Störer inhaltlich mitträgt. Mappus selbst hatte an den bekannten Ausspruch von Rosa Luxemburg erinnert, Freiheit sei auch immer die Freiheit des Andersdenkenden.
Quellen
- badische-zeitung.de: „Mappus-Rede in Freiburg versinkt im Dauerprotest“ (09.11.2010)
- baden.fm: „Mappus wird ausgepfiffen“ (08.11.2010)