Streiks in Griechenland vergraulen Touristen
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Athen (Griechenland), 04.08.2010 – Die Streiks der Tank- und Lastwagenfahrer in Griechenland haben zu Versorgungsengpässen geführt. Vor allem Treibstoff ist knapp, sodass viele Touristen festsitzen. Aus Kreta wird gemeldet, dass viele ihre gemieteten Fahrzeuge mitten auf der Strecke stehen lassen mussten, weil ihnen das Benzin ausging. Die Zahl der betroffenen Touristen geht in die Zehntausende, doch Auswirkungen hat der Treibstoffmangel auch auf Industriebetriebe und vor allem weniger frequentierte Fährverbindungen.
Die Lastwagenfahrer streiken, weil sie gegen die Neuordnung der Lizenzvergabe für Spediteure demonstrieren. Die Militärregierung hatte in den 1970er-Jahren ein Gesetz erlassen, nach dem diese Lizenzen vergeben wurden. Seit mehreren Jahrzehnten wurden jedoch keine neuen Lizenzen mehr erteilt, sodass sich ein einträgliches Geschäft damit entwickelt hat. Lizenzen von in den Ruhestand gehenden LKW-Betreibern werden mit bis zu 200.000 bis 300.000 Euro gehandelt. Der Internationale Währungsfonds und die Staaten der Eurozone haben eine Änderung der Praxis verlangt. Dies will die Regierung in den nächsten drei Jahren stufenweise umsetzen.
Ministerpräsident George Papandreou will die Streiks nun per Einberufungsbefehl beenden. Demnach werden die streikenden Lastwagenfahrer mobilisiert und ihnen die Wiederaufnahme der Transporte befohlen. Doch bei der Ausfertigung und Zustellung der Gestellungsbefehle scheint es in manchen Gebieten zu Verzögerungen zu kommen, sodass es noch einige Tage dauern wird, bis sich die Transportsituation wieder normalisiert.
Für Griechenland sind diese Streiks in der Situation, in der der Staatshaushalt am europäischen Tropf hängt, schädlich. „Wir treiben die Leute aus dem Land“, klagte Lysandros Tsilidis vom Fremdenverkehrsverband HATTA einem griechischen Fernsehsender.
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Quellen
- welt.de: „Zehntausende Touristen sitzen in Griechenland fest“ (31.07.2010)
- stern.de: „Wenn der Automotor nicht mehr knattert…“ (31.07.2010)