Stains bei Paris: Polizei vertreibt 500 Roma

Veröffentlicht: 21:38, 29. Aug. 2012 (CEST)
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Stains (Frankreich), 29.08.2012 – Am Mittwoch hat die französische Polizei in der Gemeinde im Département Seine-Saint-Denis in der Region Île-de-France erneut ein Romalager geräumt. 500 Menschen waren betroffen. Erst am Montag war es ebenfalls in der Nähe von Paris im Ort Évry zu einer Räumung gekommen von der 70 Roma betroffen waren.

Romakinder

In den Morgenstunden rückten Planierraupen an und machten die Hütten der Romafamilien platt. Die Anordnung der Räumung kam von der Justiz. Als Grund wurden unter anderem die sanitären Verhältnisse angegeben. Zwischenfälle habe es keine gegeben. Die zuständige Präfektur erklärte die Roma hätten das Lager trotz Aufforderung nicht freiwillig verlassen. Ersatzunterkünfte wären ihnen angeboten worden. Dieser Darstellung widersprach ein Bewohner. Die französischen Behörden werden wegen ihres Umgangs mit Minderheiten von den Vereinten Nationen kritisiert. Die UN-Sonderberichterstatter für Minderheiten, Migranten, Rassismus und das Recht auf angemessenes Wohnen gaben eine gemeinsame Stellungnahme ab, darin hieß es, die Zwangsräumungen könnten Roma-Familien in „Situationen großer Verwundbarkeit“ zu bringen. Der Berichterstatter für Rassismus, Mutuma Ruteere, erklärte, die Räumungen drohten das „bereits besorgniserregend feindliche Klima gegenüber Roma in Frankreich“ weiter anzuheizen. Der Berichterstatter für Migranten, François Crépeau, erklärte, Ziel der französischen Regierung scheine zu sein, alle Roma aus Frankreich auszuweisen.

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Quellen