Spitzbergen: Britischer Schüler stirbt nach Eisbärangriff

Veröffentlicht: 09:01, 6. Aug. 2011 (CEST)
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Longyearbyen (Norwegen), 06.08.2011 – Bei einem Eisbärenangriff auf ein Zeltlager auf der Polarinsel Spitzbergen wurde ein 17-jähriger britischer Jugendlicher getötet. Mindestens vier weitere Personen wurden schwer verletzt. Die Gruppe von Schülern und Lehrern stammt aus Großbritannien.

kämpfende Eisbären (Archivaufnahme)
Eisbärenwarnschild auf Spitzbergen

Die Reise der 14 Jugendlichen und ihrer Begleiter war von der British School Exploring Society (BSES) organisiert. Die Teilnehmer waren von Longyearbyen zum 40 Kilometer entfernten Von-Post-Gletscher bei Svalbard gewandert und hatten dort gezeltet. Laut Polizeichef Erik Nygaard erfolgte der Angriff des Tieres auf die in den Zelten befindlichen Personen. Erst nachdem der Bär den Schüler getötet hatte und vier weiteren Personen mittlere bis schwere Kopfverletzungen zugefügt hatte, gelang es ihn zu erschießen. Die Verletzten sind zwischen 16 und 20 Jahre alt.

Mit einem Satellitentelefon wurde Hilfe angefordert. Nach einer Stunde traf ein Hubschrauber ein, der die Verletzten ins Krankenhaus von Longyearbyen ausflog. Mit einem Rettungsflugzeug sollen sie weiter in das rund tausend Kilometer entfernte Universitätshospital von Tromsø gebracht werden.

Spitzbergen ist die Hauptinsel der Inselgruppe Svalbard, was „Kühle Küste“ bedeutet. Sie wird von Norwegen verwaltet und liegt im Nordatlantik und Arktischen Ozean. 3.000 Eisbären leben in den Gewässern der Inselgruppe, damit sind dies 100 mehr als die 2.900 Einwohner. Besonders wenn die Raubtiere hungrig sind, kommt es zu Angriffen auf Menschen. Touristische Ausflüge nach außerhalb von Longyearbyen müssen deshalb angemeldet werden. Eine Bewaffnung ist vorgeschrieben. Vor 16 Jahren war es letztmals zu einem Angriff eines Eisbären gekommen, bei dem ein Mensch getötet wurde.



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