Spaniens Parlament erwägt Schutzrechte für Menschenaffen

Artikelstatus: Fertig 22:09, 17. Mai 2006 (CEST)
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Madrid (Spanien), 17.05.2006 – Spaniens Sozialisten und Grüne haben einen Gesetzesentwurf vorgeschlagen, der Menschenaffen einige Menschenrechte einräumen würde. Die Familie der Menschenaffen umfasst Menschen, Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans. Der Mensch teilt etwa 97 Prozent seines Genoms mit den Menschenaffen.

Der Vorschlag wurde von Francisco Garrido, einem Abgeordneten der Grünen Partei, eingereicht und von der „Declaration on Great Apes“ inspiriert, die vom Great Ape Project veröffentlicht wurde. Das Great Ape Project (GAP) wurde 1993 gegründet und ruft zu einer Ausdehnung des Egalitarismus auf Menschenaffen auf. Die „Declaration on Great Apes“ ist eine Deklaration, die Menschenaffen das Recht auf Leben, den Schutz der persönlichen Freiheit und den Schutz vor Folter zuspricht.

Der Vorschlag bezieht Gibbons (Hylobates), Siamangs (Symphalangus) oder Neuweltaffen (Platyrrhini) nicht ein. Letztere umfassen auch die Kapuzineraffen (Cebinae), eine werkzeugbenutzende Spezies, die möglicherweise ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein im Spiegeltest-Experiment zeigt.

Eine Beratung des Vorschlages im Parlament wurde für Ende Mai anberaumt. Nach Neuseeland wäre Spanien das zweite Land, das spezielle Schutzrechte für Menschenaffen einräumt.

Der Erzbischof von Pamplona und Tudela, Fernando Sebastián, sprach sich gegen den Vorschlag aus und bezeichnete es als unsinnig, Affen mehr Rechte einzuräumen als ungeborenen Menschen.

Der Präsident der spanischen Sektion von amnesty international, Delia Register, drückte Überraschung aus angesichts des Vorschlages, Menschenaffen Menschenrechte einzuräumen, da gegenwärtig nicht einmal alle Menschen in deren Genuss kämen.

Quellen