Spanien und Marokko kündigen Untersuchung der Todesfälle von Ceuta an

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Sevilla (Spanien), 30.09.2005 – Die Ministerpräsidenten von Spanien und Marokko, José Luis Rodríguez Zapatero und Driss Jettou haben bei ihrem Treffen in Sevilla eine Überprüfung der Todesfälle von Ceuta angekündigt.

Nach neuen Angaben starben bei der Erstürmung der spanischen Exklave Ceuta fünf Menschen. Zuvor waren zwei Tote bestätigt worden, die nach offiziellen Angaben entweder durch einen Sturz oder im panischen Gedrängel ums Leben kamen. Drei Einwanderer wurden offenbar auf marokkanischer Seite von Gummigeschossen getroffen. Spanische Ermittler gaben bekannt, dass die Kugeln von denen die Einwanderer getroffen wurden, nicht von der spanischen Polizei verwendet werden. Mehrere hundert Menschen, vorwiegend aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara, hatten in der Nacht auf Donnerstag versucht mit selbstgebauten Leitern den Grenzzaun um Ceuta zu überwinden, um in die Stadt zu gelangen, die politisch zu Spanien gehört.

Zapatero und Jettou kündigten außerdem an, zuätzliche Soldaten nach Ceuta und Melilla, einer anderen Exklave an der marokkanischen Mittelmeerküste, zu schicken. Wegen der geographischen Nähe zu Europa reisen Menschen aus verschiedenen afrikanischen Staaten nach Marokko, um von dort aus in die Europäische Union zu gelangen. Die Europäische Kommission bezeichnete den Vorfall als tragisch, er zeige aber, so Franco Frattini, EU-Kommisar für Justiz, Freiheit und Sicherheit, dass die Möglichkeiten der legalen Einwanderung in die EU gestärkt werden müssen. Die spanische Regierung will zusätzliche drei Millionen Euro zur Verfügung stellen, um die Situation in den Exklaven zu verbessern. Das Geld soll sowohl dem Schutz der Grenze als auch der Verbesserung der humanitären Situation in den Aufnahmezentren für Flüchtlinge dienen.

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