Signale zwischen Gewerkschaft GDL und Bahn stehen auf Streik

Veröffentlicht: 19:32, 25. Jul. 2007 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Berlin (Deutschland), 25.07.2007 – Ab Mittwoch, den 25. Juli läuft die Urabstimmung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) über den ersten flächendeckenden Streik der bundesdeutschen Lokführer bei ihrem Arbeitgeber Deutsche Bahn AG. Das Ergebnis soll bis zum 6. August vorliegen. Die Streiks könnten je nach Ergebnis der Urabstimmung in zwei Wochen beginnen und in einem unbefristeten Arbeitskampf gipfeln. Voraussetzung: Eine Mehrheit von 75 Prozent spricht sich dafür aus. Unterdessen rief der Vorsitzende der GDL, Manfred Schell, Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auf, als Vertreterin des Bundes Einfluss auf den Bahnvorstand zu nehmen.

Eine kritische Stellungnahme kam vom Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer. Er warf der GDL vor, mit dem Vorhaben den Flächentarifvertrag zu gefährden. Auch drohe die Gefahr einer Spaltung der Bahnbeschäftigten. Die GDL gehört nicht dem DGB an.

Die Arbeiter und Angestellten der Deutschen Bahn sind in drei Gewerkschaften organisiert: der DGB-Gewerkschaft Transnet, die rund 270.000 Mitglieder hat; die GDBA, die zum Deutschen Beamtenbund gehört und rund 50.000 Mitglieder hat sowie die GDL, die zwar nur 30.000 Mitglieder hat, aber ausschließlich Lokomomotivführer vertritt, während die anderen beiden Gewerkschaften neben Lokführern auch alle anderen Bahnbediensteten organisieren. Die GDL organisiert rund 13.000 der 20.000 Lokführer in ihren Reihen. Transnet und GDBA haben sich zu einer Tarifgemeinschaft zusammengeschlossen, der ursprünglich auch die GDL angehörte. Die GDL hat sich jedoch von den anderen beiden Gewerkschaften wegen Meinungsverschiedenheiten getrennt. Sie fordert einen eigenen Tarifvertrag für die Lokführer und Lohnerhöhungen, die wesentlich höher liegen als die Forderungen der anderen beiden Gewerkschaften.

Quellen