Siebenjährige von der Mutter gefangen gehalten
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Ursberg (Deutschland), 20.06.2007 – Auf einem verlassen wirkenden Bauernhof in der schwäbischen Gemeinde Bayersried wurde ein siebenjähriges Mädchen seit seiner Geburt von der Mutter versteckt. Polizeibeamte entdeckten das kleine Kind in seinem verwahrlosten Elternhaus nach einem Hinweis aus einer Nachbargemeinde.
Die 45-jährige Mutter sperrte das Mädchen in einem Zimmer voller Unrat ein. Das Bett des Kindes war nicht zu sehen. Für das Mädchen bedeutete die Gefangenschaft ein Leben im ständigen Halbdunkel, ein kahles großes Fenster, die Rollläden versperrten die Sicht. Die Ermittlungen dauern noch an.
Die Ermittler versuchen herauszufinden, was sich sieben Jahre lang hinter diesem Fenster zugetragen hat. Als alles bekannt wurde, brach die Mutter völlig in sich zusammen. Am 18. Juli 1999 war das Kind hier auf die Welt gekommen. In dem 600-Seelen-Ort hat niemand etwas bemerkt.
Die Mutter muss sehr zurückgezogen gelebt haben. „So wie wir das sehen, hat die Kleine niemals das Tageslicht gesehen“, sagte der Memminger Kripochef Wolfgang Sauter. Warum die Mutter das Kind versteckte, ist noch unklar. Allem Anschein nach wurde das Kind nicht misshandelt.
Wie es dem Kind gesundheitlich geht, weiß keiner so genau. Es hatte keinen Namen und wurde jetzt von Amts wegen Anja genannt. Das Mädchen sei nirgendwo behördlich gemeldet „und ist nie irgendwo aufgetaucht“, sagte der Memminger Oberstaatsanwalt Johannes Kreuzpointner.
Quellen
- express.de: „Mädchen (7) seit Geburt versteckt gehalten“ (17.06.2007)
- trp1.de: „Kein Tageslicht, kein Name - Mädchen sieben Jahre lang von der Mutter versteckt“ (19.06.2007)
- rp-online.de: „Siebenjährige von der Mutter gefangen gehalten“ (19.06.2007)