Serienbrandstiftung in Frankfurt? Kindergarten brennt völlig ab
Veröffentlicht: 12:26, 25. Okt. 2017 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Frankfurt am Main (Deutschland), 25.10.2017 – Wieder brannte es in Frankfurt am Main, und wieder wurde ein Holzgebäude völlig zerstört. Vor gerade einmal zwei Wochen wurde der Goetheturm im südlichen Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen bei einem Großbrand völlig zerstört. Nun traf es den Waldorf-Kindergarten im Stadtteil Dornbusch am Sinai-Park. Beide Gebäude waren aus Holz errichtet. Das verbindet sie mit einem koreanischen Pavillon, der am 1. Mai abgebrannt war. Auch ein chinesischer Pavillon wurde am 1. Juni zum Raub der Flammen. Nun fragen sich nicht nur die Frankfurter, ob zwischen diesen Bränden eine Verbindung besteht. In den drei letztgenannten Fällen wird Brandstiftung vermutet. Im Juli brannte außerdem ein Aussichtsturm im nahen Kelkheim.
Das Feuer in der Kindertagesstätte am Sinaipark brach in der Nacht zum Montag 23. Oktober aus. Die Feuerwehrleitstelle habe mehrere Notrufe entgegengenommen und daraufhin gegen 3:15 Uhr bis zu 80 Einsatzkräfte mit zahlreichen Löschfahrzeugen in Marsch gesetzt. Vor Ort schlugen ihnen bereits Flammen aus den Fenstern entgegen. Bis zum Morgen war es noch nicht gelungen, das Feuer vollständig abzulöschen. Durch den Brand wurde vor allem der mittlere von drei Gebäudeflügeln stark beschädigt. Das aus Holz errichtete erste Obergeschoss sei völlig ausgebrannt. Die benachbarte Waldorfschule sei indes nicht in Mitleidenschaft gezogen worden; Menschen kamen nach bisherigem Kenntnisstand keine zu Schaden. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 1,5 Millionen € - das sind die Baukosten der Kindertagesstätte.
Möglicherweise wegen des enormen Wasserbedarf bei den Löscharbeiten seien zwei Wasserrohre gebrochen und die Friedlebensstraße sowie die Heusenstammstraße unterspült worden. Sie war zunächst nicht mehr befahrbar. Seitens des lokalen Versorgungsunternehmens betonte man, dass die Löscharbeiten nicht Ursache der Lecks sein müssten. Etwas Vergleichbares sei bisher nicht vorgekommen, während Rohrbrüche an sich ein normales Ereignis seien. Weil daneben auch die Stromzufuhr unterbrochen wurde, entfiel für die 940 Schüler der Waldorfschule am Montag der Unterricht. Für die 80 Kinder der Kindertagesstätte soll ein Notbetrieb aufrecht erhalten werden.
Die Kriminalpolizei sei vor Ort und habe Ermittlungen aufgenommen. Näheres sei indes noch nicht bekannt. Die Schulleitung der betroffenen Waldorfschule will weitere Holzgebäude auf dem Areal künftig bewachen lassen, weil sie Brandstiftung als Ursache vermutet. Die Polizei betonte indessen, dass Ergebnisse zur Brandursache erst in Tagen bis Wochen vorlägen.
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