Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. rückt näher

Artikelstatus: Fertig 17:19, 30. Jan. 2006 (CET)
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Vatikanstadt, 30.01.2006 – Eine baldige Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. ist wahrscheinlich geworden.

Johannes Paul II.

Bereits zur Trauerfeier nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. hatten die angereisten Gläubigen mit ihrem Sprechchor „Santo subito!“ die sofortige Heiligsprechung des polnischen Papstes gefordert. Papst Benedikt XVI. setzte das Seligsprechungsverfahren bereits drei Monate nach dem Tod seines Vorgängers ein. Das Kirchenrecht sieht hierfür im Regelfall eine Frist von fünf Jahren vor. Um einen Menschen selig sprechen zu können, muss mindestens ein "Wunder" nach dem Tod der entsprechenden Person gewirkt haben. Der Vatikan wurde jedoch regelrecht mit Hinweisen auf "Wunder" überflutet. So soll durch Karol Józef Wojtyła, so der bürgerliche Name des verstorbenen Papstes, ein Mann aus dem Koma erwacht sein, eine Frau soll von ihrer Gleichgewichtsstörung geheilt worden sein und eine Polin sei nach zehn kinderlosen Jahren schwanger geworden. Das "Wunder", das für die Seligsprechung aber herangezogen werden soll, ist nach Angaben der italienischen Tageszeitung Il Messaggero in Frankreich geschehen. Hier habe eine Klosterfrau im April letzten Jahres zu dem verstorbenen Papst gebetet und ihn gebeten, sie von ihrer Parkinson-Krankheit zu heilen. Die Heilung geschah tatsächlich und konnte nicht wissenschaftlich erklärt werden. Der Papst hatte selbst an Parkinson gelitten.

In einem Buch von Kurienkardinal Julián Herranz Casado wurden unterdessen die Rücktrittsgedanken von Johannes Paul II. bestätigt. Er sei aber nicht zurückgetreten, um keinen Präzedenzfall zu schaffen. Herranz beruft sich dabei auf Erzbischof Stanisław Dziwisz, den langjährigen Privatsekretär des Papstes.

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Quellen