Schlagabtausch in den Medien: die FAZ und die „Putinversteher“
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Frankfurt am Main (Deutschland), 14.01.2015 – „Rassistische Esoterik“, „Falschdarstellungen“ und „böswillige Unterstellungen“ – mit diesen vorwurfsvollen Worten zieht ein Rezensent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) gegen das Buch „Wir sind die Guten. Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren“ zu Felde. Und um das gleich am Anfang zu belegen, bringt er ein Zitat aus dem Buch über die ukrainische Sprache, die „als Bauernsprache keine Worte für die Tiere hat, die nicht auf Feld und Flur leben“. Doch schon ein Blick in das Buch, das im September vergangenen Jahres im Frankfurter Westend-Verlag erschien, beweist, welcher Zitiermethode sich Reinhard Veser als Redakteur der ansonsten seriösen Tageszeitung bedient. Das von ihm gebrachte Zitat stammt nicht von Mathias Bröckers und Paul Schreyer, den Verfassern des Buches, sondern von dem russischen Schriftsteller Michail Bulgakow, der „den entstehenden ukrainischen Nationalismus aber noch viel furchtbarer findet“, wie die beiden Autor in ihrem aktuellen Blog schreiben. Bulgakow ist hauptsächlich als Satiriker bekannt.
Doch der Blog beschränkt sich nicht auf die Auseinandersetzung um das Buch. Reinhard Veser werfen die beiden Buchautoren vor, er habe seit längerer Zeit „mit Verve in Dutzenden von Artikeln und Kommentaren verbal gegen die russische Politik zu Felde“ gezogen. Außerdem habe er schon im November 2013 gefordert, Putin bei den Verhandlungen über die Ukraine auszuschließen.
Die FAZ verfügt über eines der größten Korrespondentennetzwerke der Welt und gilt bisher eher als bürgerlich-konservatives Medium. Mathias Bröckers schreibt für die linke taz und das Magazin Telepolis. Paul Schreyer ist ein freier Journalist, der ebenfalls für Telepolis schreibt. Bekannt wurden die Autoren durch voneinander unabhängige Recherchen zu den Hintergründen der Ereignisse vom 11. September 2001.
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Quellen
- www.faz.net: „Rassistische Esoterik“ (12.01.2015)
- Blog: „FAZ not amused: Volksverhetzung“ (13.01.2015)