Schädlingsbekämpfer am Rhein gehen gegen die Asiatische Tigermücke vor

Veröffentlicht: 23:05, 7. Apr. 2008 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 07.04.2008 – Die Schädlingsbekämpfer am Rhein kämpfen in diesen Tagen gegen einen neuen Feind, eine Stechmücke. Sie ist schwarz-weiß gemustert, liebt Wärme und Feuchtigkeit und reist bevorzugt in gebrauchten Autoreifen. Sie saugt gerne Blut, in dem sich Viren gut vermehren können. Diese injiziert sie beim Stich in unsere Haut. Die Rede ist von der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus), einem neuen, aber eher unwillkommenen Gast, dessen Zuwanderung mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht wird. Auf einer Strecke von 300 Kilometern zwischen dem Kaiserstuhl und Bingen geht die Kommunale Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) mit einem Eiweißgranulat gegen die Larven der Tigermücke und andere Insektenlarven vor. Das Gift zerstört den Darm der Insekten.

Die Asiatische Tigermücke auf menschlicher Haut

Im Juli 2007 schrieb Welt-Online, nach Meinung Stuttgarter Forscher sei die Stechmücke auf dem Sprung zur Überquerung der Alpenpässe. Seit 1990 war sie bereits in Italien heimisch. Spätestens seit September 2007 kommt sie auch in Deutschland vor. Ihre Eier wurden zuerst von Insektenforschern auf einem Autobahnparkplatz bei Rastatt am Oberrhein entdeckt. Und mit ihr kommen neue gesundheitliche Gefahren auf die hier lebenden Menschen zu. Es geht um solche gefährliche infektiöse Viren wie das Chikungunya- und das Dengue-Virus, das auch durch die bereits länger heimische Stechmückenart Aedes aegypti übertragen wird. Die Tigermücke kann Temperaturen unter null Grad Celsius wahrscheinlich nicht überleben. Aber es gibt einige Regionen in Deutschland, wo die Temperaturen auch im Winter darüber liegen – das sind der Rhein und seine Nebenflüsse, der Kraichgau (Baden-Württemberg) und der westliche Teil der Norddeutschen Tiefebene. Einige Forscher halten das Infektionsrisiko jedoch für nicht so gravierend, da die Mücken erst bei Temperaturen über 25 Grad Celsius aktiv werden. Die Gefahr der Verbreitung von Viren entstehe erst dann, wenn sie sich bei ihren Wirten infiziert hätten, so der Hamburger Reisemediziner Jäger gegenüber Spiegel Online.

Das Robert Koch-Institut in Berlin weist auf eine in den letzten Jahren ansteigende Gefahr durch importierte Infektionen hin, die durch Dengue-Viren und durch Leishmanien verursacht wurden. Der Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Ausbreitung solcher Infektionskrankheiten lässt sich zurzeit noch nicht sicher belegen. Die vermuteten Zusammenhänge werden noch erforscht.

Auch in den Vereinigten Staaten breitet sich die Mücke seit einigen Jahren aus. Dorthin reiste sie wahrscheinlich 1985 in Schiffscontainern aus Japan, wo sie in Houston (Texas) zuerst entdeckt wurde. In der Bundeshauptstadt Washington D. C. ist sie vor allem wegen ihrer aggressiven Stiche gefürchtet.

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Quellen