SWR-Fernsehausschuss übt Kritik am Auftritt Oliver Pochers in der Schmidt & Pocher-Late-Night-Show

Veröffentlicht: 12:39, 25. Jan. 2009 (CET)
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Stuttgart (Deutschland), 25.01.2009 – Der Auftritt Oliver Pochers in der Schmidt & Pocher-Late-Night-Show am vergangenen Donnerstag traf bei einigen Rundfunkräten des Südwestrundfunks auf Missbilligung. 80 bis 90 Prozent des Fernsehausschusses teilen diese Kritik laut dem Vorsitzenden des SWR-Landesrundfunkrates, Volker Stich. Auf der Sitzung des Rundfunkrates am 27. März soll über weitere Konsequenzen aus dem Vorfall beraten werden.

Oliver Pocher (2008)

Der Entertainer Oliver Pocher war in der Sendung vom vergangenen Donnerstag in der Uniform des deutschen Offiziers und Widerstandskämpfers Claus Schenk Graf von Stauffenberg aufgetreten. Hintergrund ist die Berichterstattung der Medien über die Neuverfilmung der Vorgänge um das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 mit dem US-Schauspieler Tom Cruise. Der Film unter dem Titel „Operation Walküre“ lief am 22. Januar in den deutschen Kinos an.

Gegenüber den Stuttgarter Nachrichten hatte SWR-Rundfunkratsmitglied Theresia Wieland deutliche Kritik an dem als Parodie gedachten Auftritt Oliver Pochers geübt: „Was da wieder gelaufen ist, ist unsagbar pietätlos und ehrabschneidend.“ Es sei nicht hinnehmbar, einen „Helden des deutschen Widerstandes so ins Lächerliche“ zu ziehen.

Der Südwestrundfunk hatte in der Vergangenheit mehrfach Kritik an den Auftritten Pochers in der Late-Night-Show zusammen mit Harald Schmidt geübt. Unter anderem war das von Pocher als Comedyelement eingeführte „Nazometer“, mit dem verbalen Entgleisungen im Zusammenhang mit der Nazizeit parodistisch auf die Spur gekommen werden sollte, auf den Unmut der Rundfunk-Funktionäre gestoßen. Die Entscheidung, die Schmidt & Pocher-Show mit April des Jahres einzustellen, stieß auf das Wohlwollen des SWR: „Wir sind absolut unzufrieden mit dem Format“, sagte der Vorsitzende des SWR-Landesrundfunkrates, Volker Stich. Die Mehrheit des Gremiums sei der Meinung, „dass Herr Pocher der ARD nicht gut tut.“ Damit erteilte das SWR-Gremium den Versuchen des ARD-Programmchefs Volker Herres, Pocher eventuell mit einer eigenen Show in der ARD zu halten, eine Absage.

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