SPD-Politiker Hermann Scheer gestorben

Veröffentlicht: 23:37, 15. Okt. 2010 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Berlin (Deutschland), 15.10.2010 – Der SPD-Politiker Hermann Scheer ist am 14. Oktober im Alter von 66 Jahren gestorben. Scheer hatte sich in den vergangenen Jahrzehnten vehement für eine Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien eingesetzt und gilt als Wegbereiter der ökologischen Ausrichtung der Energie- und Umweltpolitik der SPD in den 1990er Jahren.

Hermann Scheer (2008)

Scheer war seit 1980 Abgeordneter im Deutschen Bundestag und von 1993 bis 2009 Mitglied im Bundesvorstand seiner Partei. Mit seinem Einsatz für eine Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung erreichte er auch internationale Bekanntheit. Er war Gründer und Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien „Eurosolar“ und Vorsitzender des „Weltrats für Erneuerbare Energien“ (WCRE). 1999 wurde ihm der Alternative Nobelpreis verliehen.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel würdigte Scheer in einem Nachruf als einen „politischen Visionär, der kein Träumer war“. Die Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen Claudia Roth und Cem Özdemir nannten ihn einen „Wegbereiter der rot-grünen Koalition von 1998“. Die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) schrieb, er sei ein enger Wegbegleiter gewesen und hob hervor, dass erneuerbare Energien auch ein Schlüssel zur Verhütung von Kriegen seien.

Scheer war Autor von mehreren Büchern zum Thema „Energiewende“. Erst vor wenigen Tagen war sein Buch „Der energethische Imperativ“ erschienen.

Quellen