Südthailand: Bombenanschläge gegen Touristenort

Artikelstatus: Fertig 20:52, 17. Sep. 2006 (CEST)
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Hat Yai (Thailand), 17.09.2006 – Im Süden Thailands hat es erneut eine Welle koordinierter Bombenanschläge gegeben. Ziel war die in Süd-Thailand gelegene Stadt Hat Yai in der Provinz Songkhla, die 650 Kilometer südlich von Bangkok an einer wichtigen Bahnlinie liegt. Insgesamt sind fünf Bomben (nach Angaben von „Reuters“ und der „Bangkok Post“ sechs Sprengsätze) explodiert: Betroffen waren zwei Einkaufszentren, ein Hotel, eine Kneipe und ein Kino. Die Bomben wurden auf einem Motorrad versteckt. Vier Menschen kamen dabei ums Leben, über 70 Menschen wurden verletzt. Eines der Opfer stammte aus Kanada.

Lage der Provinz Songkhla

Bisher gab es keine Organisation, die die Verantwortung für die Anschläge übernommen hat. Die Bangkok Post vermutet jedoch einen Zusammenhang mit dem ersten Jahrestag einer Organisation Aufständischer, der „Gerakan Mujahidin Pattani Bewegung“ (GMP).

Unter den insgesamt 72 Verwundeten waren 14 Ausländer, darunter Bürger Malaysias, Singapurs, Großbritanniens sowie ein Inder und ein US-Bürger. Nach Polizeiangaben waren zwei der Sprengsätze an Motorrädern angebracht, die mit Hilfe von Mobiltelefonen zur Explosion gebracht wurden. Das Mobiltelefonnetz wurde unmittelbar nach den Anschlägen abgeschaltet, um weitere auf diese Weise ferngezündete Bombenanschläge zu verhindern.

Die Provinz Songkhla war wiederholt Schauplatz von terroristischen Angriffen. Teile der Provinz stehen unter Kriegsrecht. Für den Tourismus in der Region bedeuten die Anschläge erneut einen schweren Schlag, nachdem am 3. April 2005 der Flughafen von Hat Yai angegriffen worden war. Zwei Personen sind dabei getötet worden.

Möglicherweise sind die Anschläge im Zusammenhang mit dem staatlich organisierten Friedensprojekt zu sehen, das am Wochenende eine Versammlung in Yala durchführte. Am Sonntag sollen sich aus diesem 1.500 thailändische Moslems, darunter auch ehemalige Separatisten in dem früher zu Malaysia gehörenden Landesteil, in Yala versammelt haben, um zu einem Ende der Gewalt im Süden Thailands beizutragen. Es soll sich um die größte Versammlung thailändischer Moslems handeln, die je statt gefunden hat, wie die Bangkok Post auf eine nicht genannte Quelle berichtet.

Der Süden Thailands wird seit einigen Jahren von Aufständischen mit Terroranschlägen überzogen. In einigen südlichen Provinzen herrscht das Kriegsrecht.

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Quellen