Südamerika: Parlamentswahlen in Suriname
Paramaribo (Suriname), 02.06.2005 – Im südamerikanischen Suriname wurde am Mittwoch, den 25. Mai 2005, ein neues Parlament gewählt.
Bei diesen Wahlen unterlag die Neue Demokratische Partei des früheren Machthabers der ehemaligen niederländischen Kolonie, Desi Bouterse. Er hatte 1980 während eines Putsches die Macht ergriffen.
Nach den ersten Auszählungen am Donnerstag gab die Wahlkommission ein vorläufiges Ergebnis bekannt. Demnach hat sich die regierende Koalition von Präsident Ronald Venetiaan durchgesetzt. Die Parteien der regierenden Neuen Front konnten zwar ihre bisherigen Sitze im Parlament nicht komplett erhalten, sind aber mit mindestens 23 von 51 Sitzen in der Nationalversammlung immer noch stärkste Partei.
Bouterses Partei konnte zwar deutliche Gewinne erzielen, mit lediglich 15 Sitzen hat er aber keine Mehrheit. Um einen neuen Präsidenten wählen zu können, braucht die vorschlagende Partei eine Zweidrittelmehrheit. Die Neue Front von Präsident Venetiaan muss daher Bündnisse mit kleineren Parteien eingehen.
Die Aufstellung der Partei des Ex-Diktators Bouterse verstimmte die USA und die Niederlande. Die beiden Länder sind die wichtigsten Entwicklungshelfer für das südamerikanische Land. Sie haben angekündigt, sollte Bouterse die Macht in Suriname wieder übernehmen, ihre finanzielle Unterstützung in Millionen Höhe auszusetzen. In Suriname leben rund 480.000 Einwohner, die die Hilfe anderer Staaten benötigen.