Südafrika: Fußball-Weltmeisterschaft hat begonnen

Veröffentlicht: 22:21, 12. Jun. 2010 (CEST)
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Johannesburg (Südafrika), 12.06.2010 – Die Fußballweltmeisterschaft 2010 hat am 11. Juni im Soccer-City-Stadion mit dem Eröffnungsspiel Südafrika gegen Mexiko begonnen. Mit 83.548 Zuschauern war das Stadion ausverkauft. Südafrika führte gegen den Favoriten Mexiko ab der 55. Minute durch ein Tor von Siphiwe Tshabalala mit 1:0 – und die Überraschung lag in der Luft –, musste aber schließlich in der 79. Minute den Ausgleich durch Mexikos Kapitän Rafael Márquez hinnehmen. Die südafrikanischen Spieler waren nach dem Abpfiff enttäuscht, doch „wir können über das Unentschieden auch froh sein. Es ist ein guter Punkt für uns“, stellte der für Borussia Dortmund spielende Steven Pienaar fest.

Das südafrikanische Team war nervös in das Spiel gegangen und stand in der ersten Halbzeit unter starkem Druck der Mexikaner, die bereits in der fünften Minute eine riesige Torchance vergaben. Als der südafrikanische Torhüter Itumeleng Khune eine Flanke von Paul Aguilar nicht halten konnte, lenkte die Abwehr Südafrikas den Nachschuss von Giovani dos Santos, der für Galatasaray Istanbul spielt, nur knapp zu einem Eckball ab. Doch die Mexikaner hatten in der ersten Halbzeit einige weitere Torchancen, so in der 19. und 37. Minute, beide Male durch dos Santos. In der 32. Minute war Guillermo Franco am südafrikanischen Schlussmann gescheitert. Die südafrikanischen Torchancen in der ersten Halbzeit waren dürftig. Ein direkter Freistoß in der 17. Minute durch Pienaar ging weit über die Torlatte. Der usbekische Schiedsrichter Rawschan Irmatow erkannte ein Tor des Mexikaners Carlos Vela nach einem Eckball nicht an und entschied auf Abseits.


In der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber besser ins Spiel, der Spielverlauf kehrte sich um. Nach zehn Minuten Ansturm auf das mexikanische Tor landete der Ball im Netz. Tshabalala stürmte alleine auf Mexikos Torhüter Oscar Perez zu. Der hatte bei dem Schuss in den rechten Torwinkel keine Abwehrmöglichkeit. Die Chance auf einen Vorentscheid vergab Theko Modise, der zwei Chancen in den Minuten 66 und 70 nicht verwandeln konnte. Schließlich konnte der ungedeckte Márquez nach einer Flanke von Guardado den Ausgleich erzielen. Die Chance, doch noch alles klar zu machen, vergaben die Gastgeber nur Sekunden vor dem Abpfiff, als Katlego Mphela den mexikanischen Verteidiger Francisco Rodriguez bereits ausgespielt hatte. Auch Perez hatte keine Chance mehr, sich den Ball zu greifen, doch Mphelas Schuss prallte vom linken Torpfosten ins Toraus. Der usbekische Schiedsrichter verteilte insgesamt vier gelbe Karten, zwei auf jeder Seite.

Dem ersten Spiel der Fußball-WM 2010 war eine farbenprächtige Eröffnungsfeier vorausgegangen. Die Weltmeisterschaft wurde von Südafrikas Staatspräsident Zuma eröffnet. Nelson Mandela, die Symbolfigur des Kampfes der schwarzen Südafrikaner gegen die Apartheid, sagte seine Teilnahme an der Eröffnungszeremonie ab. Eine seiner Urenkelinnen, die 13-jährige Zenani Mandela, wurde beim Heimweg von einem WM-Eröffnungskonzert bei einem Verkehrsunfall getötet.

Vorläufige Tabelle der Gruppe A
Rang Land Tore Punkte
1 Südafrika Südafrika 1:1 1
1 Mexiko Mexiko 1:1 1
3 Uruguay Uruguay 0:0 1
3 Frankreich Frankreich 0:0 1

Die andere Partie des ersten Tages, „Frankreich gegen Urugay“, endete torlos 0:0. Das zweite Spiel der Gruppe A fand vor 64.100 Zuschauern im Greenpoint-Stadion von Kapstadt statt. Die „Équipe Tricolore“ startete so mit demselben Ergebnis in das Turnier wie vor zwei Jahren bei der Fußball-Europameisterschaft. Damals schieden die Franzosen in der Vorrunde aus. Die „Bleus“ haben durch das torlose Unentschieden eine schlechte Ausgangsposition im Spiel gegen Mexiko.

Aus der ersten Halbzeit der Partei wären nur eine Flanke von Frank Ribéry in der 7. Minute zu vermelden, die jedoch Sidney Govou am Tor vorbeischoss, sowie einige Konter der destruktiv spielenden Urugayer, von denen eine Aktion in der 16. Minute durch Diego Forlán noch am ehesten den Anschein eines Erfolges erscheinen ließ, doch Frankreichs Schlussmann Hugo Lloris nicht wirklich in Bedrängnis brachte.

Die zweite Halbzeit war an Chancen noch ärmer. Forlan verzog in der 74. Minute freistehend. Die Einwechslung von Thierry Henry in der 78. Minute brachte ebenso wenig eine Entscheidung, wie die Gelb-rote Karte für Nicolás Lodeiro drei Minuten später – trotz der in der Schlussphase vorwärts drängenden Franzosen.

Einen Rekord stellte mit seiner Teilnahme am Turnier der Trainer Südafrikas auf: Carlos Alberto Parreira ist zum sechsten Mal Nationaltrainer eines Teilnehmerverbandes. Bereits 1982 trainierte er Kuwait, 1990 die Vereinigten Arabischen Emirate und 1998 Saudi-Arabien. 1994 wurde er mit seinem Heimatland Brasilien Weltmeister, auch 2006 trainierte er Brasilien.

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Quellen