Russland: Punkband wegen Verunglimpfung von Putin weiter in Haft
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Moskau (Russland), 20.07.2012 – Ein russisches Gericht hat am Freitag die Untersuchungshaft gegen drei junge Frauen, Mitglieder der Punk-Band „Pussy Riot“, um sechs Monate verlängert.
Den jungen Aktivistinnen wird vorgeworfen, Ende Februar die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau gestürmt zu haben. Von der Kanzel aus sollen sie Wladimir Putin verunglimpft haben. In einem Gebet skandierten sie: „Mutter Maria, treibe Putin davon!“ In der Kirche waren sie mit Miniröcken und Skimasken bekleidet. Der Vorfall ereignete sich zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl. Bei der Anhörung saßen die Beschuldigten Nadeschda Tolokonnikowa, Jekaterina Samuzewitsch und Marina Alechina in einem Gitterkäfig; dies ist in Russland bei solchen Anlässen üblich. Zwei der Frauen haben kleine Kinder.
Die Verteidigung kündigte Widerspruch gegen die Verlängerung der U-Haft an, das Gericht habe die Argumente der Beschuldigten nicht zur Kenntnis genommen. Die jungen Frauen sind zwischen 22 und 29 Jahre alt. Amnesty International sieht die Inhaftierten als politische Gefangene. Die Bevölkerung ist unterschiedlicher Meinung zu der Tat. Die russisch-orthodoxe Kirche will offensichtlich eine Verurteilung. Den Frauen drohen wegen Rowdytums bis zu sieben Jahre Haft. Tausende Gläubige unterzeichneten eine Aufforderung, in der die Kirche aufgefordert wird, den Frauen zu vergeben.
Die Anhörung der Frauen vor Gericht wurde von großem Medieninteresse begleitet.
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