Robert-Koch-Institut warnt vor Epidemie durch Noro-Viren
Artikelstatus: Fertig 13:37, 31. Jan. 2007 (CET) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Berlin (Deutschland), 31.01.2007 – Für diesen Winter rechnet das Berliner Robert-Koch-Institut mit einer neuen Rekordzahl von bis zu einer Million Infektionen durch Noro-Viren. Wie die Pressesprecherin Susanne Glasmacher gegenüber Spiegel Online erklärte, seien ähnlich viele Fälle bereits vor zwei und vor vier Jahren aufgetreten.
Noro-Viren lösen eine kurze, aber heftige Magen-Darm-Infektion aus. Die Erreger werden mit dem Stuhl und dem Erbrochenen ausgeschieden. Eine Ansteckung erfolgt über die Atemwege, durch infizierte Gegenstände und Speisen oder durch verunreinigtes Wasser. Die Inkubationszeit beträgt zehn bis 50 Stunden. Die Erkrankten leiden an heftigen Durchfällen und Erbrechen. Nach zwei Tagen ist aber im Allgemeinen das Schlimmste schon wieder überstanden. Eine Infektion durch Noro-Viren kann in seltenen Fällen tödlich verlaufen, wenn die Erkrankten zu viel Flüssigkeit verlieren. Gefährdet sind vor allem kleine Kinder und alte Menschen. Im vergangenen Jahr wurden 19 Todesfälle durch Noro-Viren registriert.
Noro-Viren, die 1972 unter dem Elektronenmikroskop entdeckt wurden, waren früher unter dem Namen „Norwalk-like-Viren“ bekannt. Sie gehören zu den RNA-Viren, deren Struktur sich schnell und häufig verändert. Die genaue Bestimmung der Virusvariante, die die diesjährige Epidemie auslöst, steht noch aus. Gegen die hochansteckenden Viren gibt es weder eine Impfung noch ein ursächlich wirkendes Arzneimittel; die Erkrankung kann nur symptomatisch behandelt werden. Hierbei ist es besonders wichtig, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Eine Infektion mit dem Noro-Virus ist meldepflichtig, das Robert-Koch-Institut rechnet aber mit einer hohen Dunkelziffer, da viele Fälle wahrscheinlich gar nicht genau abgeklärt werden.
Quellen
- Spiegel Online: „Das Comeback der Noro-Viren“ (29.01.2007)
- Netzeitung: „Noroviren breiten sich als Magen-Darm-Infekt aus“ (29.01.2007)