Rheinland-Pfalz stellt weiteres Katastrophenschutz-Konzept vor

Veröffentlicht: 18:28, 20. Jul. 2007 (CEST)
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Sprendlingen (Deutschland), 20.07.2007 – Das Land Rheinland-Pfalz hat mit der Einweihung einer Katastrophenschutzzentrale in Sprendlingen ein weiteres Konzept für den Katastrophenschutz vorgestellt. Das Land stand in der Kritik, da es nach der Wende alle Katastrophenschutzeinheiten aufgelöst hatte und nur noch Schnelleinsatzgruppen (kurz: SEG) unterhielt, die jedoch selbst nicht dem Katastrophenschutz zugeordnet werden können. Diese werden vom Personal der fünf Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter Unfallhilfe, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Arbeiter Samariter Bund besetzt. Ende letzten Jahres wurde deshalb die erste von drei so genannten „Task Forces“ in Dienst gestellt. Dabei handelt es sich um überregionale Einheiten, die sich aus dem Personal der SEGen rekrutieren und die lokal zuständigen SEGen bei einem Großschadensfall unterstützen. Für besondere Ausnahmesituationen wurde das Konzept Sonderalarm Rettungsdienst geschaffen, das vorsieht, bei Schadensfällen mit über 150 Schwerverletzten und über 500 Verletzten alle Rettungsmittel des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes in Rheinland-Pfalz zu diesem Einsatz zu delegieren, während das Personal der SEGen die örtlichen Rettungswachen besetzt und den örtlichen Rettungsdienst aufrecht erhält.

Mit der gestrigen Einrichtung einer neuen Katastrophenschutzzentrale in Sprendlingen wurde nun ein weiteres Konzept vorgestellt, das einerseits den Leerraum zwischen Task-Force und Sonderalarm Rettungsdienst füllt und andererseits auch Katastrophenereignisse ohne so genannten Massenanfall von Verletzten (kurz: MANV) berücksichtigt. Die für das gesamte Land in Sprendingen neu stationierte „Zentrale Einheit Landesvorhaltung Katastrophenschutz“ (ZELK) wird vom Deutschen Roten Kreuz betrieben. Sie orientiert sich am Konzept des so genannten BHP 50 (Behandlungsplatz für 50 Patienten pro Stunde) anderer Länder und vereint drei dieser BHP in sich. Während ein BHP 50 nach dem Konzept aus 123 Helfern und 67 medizinischen Fachkräften besteht, wird die ZELK aktuell von 35 Mann betrieben. Außerdem soll diese neue Einheit 1.000 bis 1.500 Menschen kurzfristig in Zelten oder sonstigen Notunterkünften unterbringen können.

Der Staatssekretär im Innenministerium, Roger Lewentz, überreichte gestern dem Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes den Bescheid über die Einrichtung dieser neuen Katastrophenschutzzentrale. Künftig könne das Land damit schnell auf Schneekatastrophen, Hochwasser und ähnliches reagieren, indem von Sprendlingen aus das ganze Land abgedeckt werde. Hierzu wird das Material auf LKW verladen.

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