Republik Kongo: 200 Gefangene aus einem Gefängnis ausgebrochen

Artikelstatus: Fertig 23:47, 24. Jan. 2007 (CET)
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Brazzaville (Republik Kongo), 24.01.2007 – Nach Angaben der Sicherheitsbehörden sind in der gestrigen Nacht etwa 200 Gefangene aus einem Gefängnis in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo, ausgebrochen. Gabriel Entcha-Ebia, der Justizminister des Landes, sagte, dass sich durch den Ausbruch der Gefangenen ein Sicherheitsproblem ergeben könne. Einige der Inhaftierten hätten Verbindungen zur organisierten Kriminalität, so der Justizminister. Medienberichten zufolge war es vor dem Ausbruch zu einer Revolte gekommen. Auslöser für die Revolte soll die schlechte Versorgung der Häftlinge mit Lebensmitteln gewesen sein. So erhalten die Gefangenen nur eine Mahlzeit am Tag. Heute bestätigte Gabriel Entcha-Ebia laut Nachrichtenagentur Reuters, dass es im Gefängnis ein Problem mit der Nahrungsversorgung gibt. Der Minister kündigte eine Lösung des Problems an. Menschenrechtsorganisationen haben die Zustände im Zentralgefängnis von Brazzaville mehrmals kritisiert.

Lage der Republik Kongo

„BBC News“ berichtet unter Berufung auf einen Gefängniswärter, dass die Gefangenen zunächst die Türen ihrer Zellen aufgebrochen haben und anschließend durch das Haupttor des Gebäudes ausgebrochen sind. Der Ausbruch erfolgte trotz einer Warnung der Wärter, auf fliehende Häftlinge zu schießen. Ein Gefangener starb beim Ausbruch an einer Schussverletzung. Das 1938 während der französischen Kolonialherrschaft erbaute Zentralgefängnis von Brazzaville ist für etwa 100 Gefangene ausgerichtet. Häufig sind aber wesentlich mehr Häftlinge inhaftiert. Oft sollen mehr als 400 Gefangene im Zentralgefängnis einsitzen. Zur Zeit des Ausbruchs haben sich laut Gefängnisdirektion 502 Menschen im Gebäude befunden. Bereits im April 2006 war es wegen der schlechten Versorgung der Häftlinge zu einem Zwischenfall gekommen. Damals hatten Häftlinge den Gefängnisdirektor für einige Stunden als Geisel genommen. Nachdem die Regierung den Gefängnisinsassen mehr Essen zur Verfügung gestellt hatte, wurde der Gefängnisdirektor freigelassen.

Quellen