Rekordverdächtiger Stoßzahn aus der Urzeit
Thessaloniki (Griechenland), 21.06.2005 – Der womöglich weltweit längste Stoßzahn eines Rüsseltieres ist unweit der nordgriechischen Stadt Grevena entdeckt worden: Dabei handelt es sich um den sage und schreibe fast 4,40 Meter Länge erreichenden Stoßzahn eines Tieres aus dem Pliozän vor rund drei Millionen Jahren. Dies teilte die an der Universität Thessaloniki tätige Geologieprofessorin Evangelìa Tsoukalá jetzt mit.
Nach Angaben der Wissenschaftlerin war das Rüsseltier, das diesen rekordträchtigen Stoßzahn einst trug, bis zu 4,50 Meter hoch, rund zwölf Tonnen schwer und schätzungsweise 40 Jahre alt. Am Fundort des Stoßzahns kamen auch fossile Reste anderer Säugetiere wie Nashörner und Gazellen zum Vorschein, die ebenfalls größer als heutige Tiere waren.
Im Vergleich mit dem imposanten pliozänen Rüsseltier, das zwei fast 4,40 Meter lange Stoßzähne mit sich herumschleppen musste, wirkt das eiszeitliche Mammut (Mammuthus primigenius) regelrecht bescheiden, stellt der Wissenschaftsautor Ernst Probst fest. Denn das Mammut mit einer Schulterhöhe von lediglich etwa drei Metern war kleiner als ein heutiger Afrikanischer Elefant.
Die in der Politik und in der Wirtschaft oft gebräuchlichen Begriffe Mammutprogramm und Mammutsitzung im Sinne von etwas besonders Großem sind deswegen fehl am Platz. Denn die größten Elefanten sind die Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) und Steppenelefanten (Mammuthus trogonterii) im Eiszeitalter gewesen, die eine Schulterhöhe von ca. 4,50 Metern erreichten.